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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1900 [1. Oktober 1899 - 1. Oktober 1900]

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Sicilien und Italien“ ist der Akademie der Künste vom Verfasser
gewidmet worden, was der Senat in seiner Sitzung am 9. Mai
mit Dank genehmigte.
Die von der Akademie seit Jahrzehnten gepflegten Hoffnungen
auf Erbauung eines Monumentalgebäudes für Zwecke der Akademie
der Künste und der Akademie der Wissenschaften auf der historischen
Stätte, welche die beiden Akademieen seit länger als 200 Jahren
innehaben, scheinen sich ihrer Verwirklichung zu nähern.
Der Landtag hat der Regierung die Mittel zur Erwerbung des
sogenannten Akademieviertels als Bauplatz zu einem Neubau für die
beiden Akademieen und die Königliche Bibliothek mit 11 254 000 M.
bewilligt und gleichzeitig Mittel zu den Vorarbeiten zur Verfügung
gestellt. Es besteht die Absicht, die beiden Akademieen auf dem
vorderen, der Strasse Unter den Linden zugewandten Drittel des
Grundstücks unterzubringen, die Königliche Bibliothek aber auf dem
rückwärts nach der Dorotheenstrasse zu gelegenen Teile zu
erbauen.
Der Neubau der akademischen Unterrichtsanstalten auf dem
Gelände der Tiergartenbaumschule ist während der Berichtszeit
planmässig gefördert worden. Der Umzug der akademischen Hoch-
schulen wird nach Mitteilung des vorgeordneten Ministeriums erst vom
15. Februar 1902 an zu bewirken sein, während diejenigen Meister-
ateliers der Akademie und die Schülerateliers der Hochschule für
die bildenden Künste, soweit sie in Mietsräumen untergebracht sind,
bereits vom 1. September 1901 an in die Neubauten werden über-
geführt werden können.
Durch den Staatshaushaltsetat für 1900 wurde eine weitere
Rate der Baukosten in Höhe von 750 000 Mark flüssig gemacht.
Obwohl erst im Jahre 1898 durch Vertrag vom 1. April die
Zahl der im Interesse der Stipendiaten der Akademie in Rom auf
dem Grundstück der Villa Strohl-Fern auf die Dauer von fünf
Jahren gemieteten Ateliers von drei auf fünf erhöht worden ist, haben
sich diese fünf Ateliers bereits seit langem als unzulänglich heraus-
gestellt. Fortgesetzt haben, abgesehen von den vielen jüngeren
preussischen Künstlern, die sich ihrer Studien wegen in Rom auf-
halten, verschiedene Stipendiaten der Akademie bei weitem teurere
Privatateliers mieten müssen. Es erscheint unabweisbare Notwendig-
keit, in Rom ein deutsches Atelierhaus zu errichten. Sind doch
 
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