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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1900 [1. Oktober 1899 - 1. Oktober 1900]

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Preise in Höhe von 2250 M. zu einjähriger Studienreise nach Italien mit acht-
monatigem Aufenthalt in Rom zur Ausschreibung. Der Preis der ersten Stiftung
ist ausschliesslich für Maler und Bildhauer jüdischer Religion, der Preis der
zweiten Stiftung für Maler, Bildhauer, Musiker und Kupferstecher ohne Unter-
schied des religiösen Bekenntnisses bestimmt, die ihre Studien auf einer deutschen
Akademie gemacht und das 32. Lebensjahr noch nicht überschritten haben.
Preisrichter: die Mitglieder des Senats und der Genossenschaft der Ordentlichen
Mitglieder. Die Vertretung der Stiftung erfolgt durch ein Kuratorium, das aus
einem Mitgliede der Akademie und aus zwei Mitgliedern der Familie des Stifters
oder aus vom vorgeordneten Ministerium zu bestellenden Stellvertretern zu be-
stehen hat. Während der Berichtszeit vertraten das Kuratorium der Ehren-
präsident der Akademie, Professor Carl Becker, und der Wirkliche Geheime
Oberregierungsrat, jetzige Unterstaatssekretär Hermann Wever. Die Statuten
der Stiftungen sind durch die ministeriellen Verfügungen vom 16. Juli 1835 bezw.
vom 26. November 1861 genehmigt.
Das Ergebnis der laut Ausschreibung der beiden Stipendien
der Michael Beerschen Stiftungen vom 2. September 1899 zum
3. März 1900 — vergl. Chronik für 1898/99 — ist folgendes ge-
wesen :
Zum Wettbewerbe um den Preis der Ersten Michael Beer-
schen Stiftung für jüdische Maler aller Fächer hatten drei Be-
werber, gegen vier im Jahre 1898, rechtzeitig Arbeiten eingesandt.
Von ihnen trug der
Maler Jehudo Epstein in Wien
anfangs Juli 1870 zu Homeln, Gouvernement Mohileff, geboren, ehe-
maliger Schüler der K. u. K. Akademie der bildenden Künste zu
Wien und ebenda als selbständiger Künstler thätig, den Preis davon.
Epstein hat sich bereits von Michaelis 1894 bis dahin 1895 im
Genüsse desselben Stipendiums befunden.
Zur Bewerbung um den Preis der Zweiten Michael Beer-
schen Stiftung, bei der als Aufgaben zur Wahl der Bewerber:
eine runde Figur: „Wasser tragender älterer Mann“ oder
ein skizzenhaft ausgeführtes Relief: „Tanz“
bestimmt worden waren, hatten nur zwei Bildhauer, gegen fünf im
Jahre 1896, ihre Arbeiten rechtzeitig eingesandt. Diese waren
indessen nicht derartig, dass eine Verleihung des Stipendiums zu
rechtfertigen gewesen wäre, weshalb beschlossen wurde, den Preis
wegen Unzulänglichkeit der vorliegenden Bewerbungsarbeiten z. Z.
nicht zu verleihen, sondern auf Grund der Ausschreibung vom
2. September 1899 von neuem zum 19. Mai 1900 zum Wettbewerb
zu stellen.
Innerhalb der durch Bekanntmachung vom 8. März festgesetzten
Bewerbungsfrist meldeten sich zwei Bildhauer.
 
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