93
2. Orgel:
Professor Robert Radecke, Direktor des Königlichen
akademischen Instituts für Kirchenmusik,
Musiker Organist Otto Becker.
Die Königliche Sammlung alter Musikinstrumente,
im fiskalischen Gebäude am Schinkelplatz untergebracht und unter
Verwaltung des Universitätsprofessors Dr. Oskar Fleischer
stehend, war auch im verflossenen Verwaltungsjahre Dienstags und
Freitags von 12—2 Uhr unentgeltlich der Oeffentlichkeit zugänglich.
Bei dem regen Eifer, der sich seit einigen Jahren in allen
Kulturländern zu Gunsten der Errichtung von Instrumentensammlungen
entwickelt hat, und welcher neuerdings in Stockholm, Kopenhagen,
Amsterdam, New Haven (Yale-Universität), Ann Arbor (Michigan-
Universität) und in vielen anderen Städten derartige Museen hat
entstehen lassen, wäre dem hiesigen Instrumenten-Museum die Mög-
lichkeit recht sehr zu wünschen, sich in ähnlicher Weise zu ver-
grössern, als es z. B. die Brüsseler Sammlung in jüngster Zeit zu
thun vermocht hat. Der gar zu geringe Etat der Sammlung, durch
den letztgemeldeten grösseren Ankauf der Naumburger Blasinstru-
mente fast ganz erschöpft, erlaubte nur wenige Neuanschaffungen.
Angekauft wurden daher nur eine Positivorgel des 17. Jahrhunderts
mit 6 Registern, eine sogenannte Dittanaklasis, d. h. ein aufrechtes
niederes Klavier von grosser Seltenheit und vielleicht Unikum, eine
wendische Gusla (dreisaitige Geige) und einige ältere Blasinstrumente,
ein afrikanisches Signalhorn von Elfenbein mit seitlichem Blasloch,
eine Viola alta des 18. Jahrhunderts, eine einfache und eine Doppel-
flöte aus der musikalisch so interessanten Bocca di Cattaro, und
schliesslich als besonders bemerkenswerte Stücke ein Paar alt-
griechische Bronzebecken und eine altgriechische kleine Trompete.
An Geschenken wurden der Sammlung übergeben:
von den Herren Pianofortefabrikanten Ed. Westermayer
in Berlin und Franz Lindner in Dresden: je eine Klavier-
mechanik, und zwar Repetitionsmechanik für Flügel und
Pianinomechanik eigener Erfindung;
von Herrn Paul de Wit in Leipzig zwei seltene alte Bilder:
Silhouette, eine Musikscene darstellend, und Kupferstich
mit dem Porträt des berühmten Strassburger Klavier-
bauers J. Andreas Silbermann (1712—1783);
2. Orgel:
Professor Robert Radecke, Direktor des Königlichen
akademischen Instituts für Kirchenmusik,
Musiker Organist Otto Becker.
Die Königliche Sammlung alter Musikinstrumente,
im fiskalischen Gebäude am Schinkelplatz untergebracht und unter
Verwaltung des Universitätsprofessors Dr. Oskar Fleischer
stehend, war auch im verflossenen Verwaltungsjahre Dienstags und
Freitags von 12—2 Uhr unentgeltlich der Oeffentlichkeit zugänglich.
Bei dem regen Eifer, der sich seit einigen Jahren in allen
Kulturländern zu Gunsten der Errichtung von Instrumentensammlungen
entwickelt hat, und welcher neuerdings in Stockholm, Kopenhagen,
Amsterdam, New Haven (Yale-Universität), Ann Arbor (Michigan-
Universität) und in vielen anderen Städten derartige Museen hat
entstehen lassen, wäre dem hiesigen Instrumenten-Museum die Mög-
lichkeit recht sehr zu wünschen, sich in ähnlicher Weise zu ver-
grössern, als es z. B. die Brüsseler Sammlung in jüngster Zeit zu
thun vermocht hat. Der gar zu geringe Etat der Sammlung, durch
den letztgemeldeten grösseren Ankauf der Naumburger Blasinstru-
mente fast ganz erschöpft, erlaubte nur wenige Neuanschaffungen.
Angekauft wurden daher nur eine Positivorgel des 17. Jahrhunderts
mit 6 Registern, eine sogenannte Dittanaklasis, d. h. ein aufrechtes
niederes Klavier von grosser Seltenheit und vielleicht Unikum, eine
wendische Gusla (dreisaitige Geige) und einige ältere Blasinstrumente,
ein afrikanisches Signalhorn von Elfenbein mit seitlichem Blasloch,
eine Viola alta des 18. Jahrhunderts, eine einfache und eine Doppel-
flöte aus der musikalisch so interessanten Bocca di Cattaro, und
schliesslich als besonders bemerkenswerte Stücke ein Paar alt-
griechische Bronzebecken und eine altgriechische kleine Trompete.
An Geschenken wurden der Sammlung übergeben:
von den Herren Pianofortefabrikanten Ed. Westermayer
in Berlin und Franz Lindner in Dresden: je eine Klavier-
mechanik, und zwar Repetitionsmechanik für Flügel und
Pianinomechanik eigener Erfindung;
von Herrn Paul de Wit in Leipzig zwei seltene alte Bilder:
Silhouette, eine Musikscene darstellend, und Kupferstich
mit dem Porträt des berühmten Strassburger Klavier-
bauers J. Andreas Silbermann (1712—1783);