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Akademie der Künste
Chronik der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin — 1910 [1. Oktober 1908 - 1. Oktober 1910]

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Auf Veranlassung des französischen Botschafters bildete
sich für die Ausstellung ein Komitee in Paris, an dessen Spitze
Prinz Auguste dArenberg stand, mit dem der Präsident der
Akademie Professor Arthur Kampf in Paris alles das ver-
einbarte, was zum Gelingen des Unternehmens notwendig er-
schien. Hiermit war die Grundlage der Ausstellung gesichert.
Aber dafs der Plan tatsächlich durchgeführt werden konnte,
verdankt die Akademie der weitestgehenden Unterstützung
zahlreicher Kunstfreunde und Kunstsammler. Seine Majestät
der Kaiser und König hat eine grofse Anzahl Meisterwerke
aus Allerhöchstseinem Besitz zur Ausstellung überlassen, da-
runter »Gersaints Firmenschild« und andere kostbare Werke
von Watteau. Der französische Staat stellte wertvolle Gobelins
und einige Gemälde zur Verfügung. Der König von Sachsen,
die Grofsherzöge von Baden, Hessen und Sachsen-Weimar,
viele Fürstlichkeiten des In- und Auslandes sowie zahlreiche
Gönner und Förderer der Akademie und der Kunst haben
ihre Schätze in höchst dankenswerter Bereitwilligkeit der Aka-
demie für die Ausstellung überlassen.
Die Ausstellung wurde zur Feier des Geburtstages Seiner
Majestät des Kaisers und Königs veranstaltet und in Gegenwart
Ihrer Majestäten und des Kaiserlichen Hofes, zahlreicher Fürst-
lichkeiten, des französischen Botschafters, der Mitglieder des
französischen Komitees und von Vertretern des Institut de
France und geladenen Gästen feierlich am 26. Januar 1910
eröffnet. Sie umfafste 373 Gemälde, Gobelins, Bildwerke,
Stiche und Schabkunstblätter, aufserdem Miniaturen und kunst-
gewerbliche Arbeiten. Sie wurde bis zum 8. März für das
Publikum geöffnet gehalten.
Die Anteilnahme des kunstliebenden Publikums und der
Erfolg dieser Ausstellung kam dem der Ausstellung alt-eng-
lischer Kunst gleich.
Aus den Überschüssen der Ausstellung wurden auf Be-
schlufs des Senates der Akademie 25 000 M. zur Begründung
eines Heims für französische Lehrerinnen und Erzieherinnen
in Berlin dem französischen Botschafter und Ihrer Majestät
der Kaiserin 10000 M. für Wohlfahrtseinrichtungen zur Ver-
fügung gestellt. Zur dauernden Erinnerung an diese Ausstellung
gab die Akademie ein grofses illustriertes Prachtwerk heraus,
das im Verlage der Photographischen Gesellschaft erschienen ist.
 
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