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den Zusammenhang des römischen Kirchengesanges mit den
antiken Hymnen nachweist. Gevaert beschlofs sein an Arbeit
und an Erfolgen reiches Leben am 24. Dezember 1908 in
Brüssel.
Messel, Alfred, geboren am 22. Juli 1853 in Darmstadt.
Er besuchte 1873 bis 1874 die Königliche Kunstakademie
Cassel, von 1874 bis 1878 die Bauakademie in Berlin. Italien
bereiste er 1883, Spanien, Frankreich und England 1884.
Weitere Studienreisen führten ihn 1887 und in den späteren
Jahren wiederholt nach diesen Ländern, sowie durch Deutsch-
land und Tirol. 1878 legte er in Berlin die Bauführerprüfung
ab und wurde 1883 Regierungsbaumeister. Diese amtliche
Stellung behielt er bis 1888 bei. Von 1885 bis 1893 war er
als Hilfslehrer an der Technischen Hochschule Berlin-Char-
lottenburg tätig, von 1893 bis 1896 leitete er eine Klasse für
Architektur an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunst-
gewerbemuseums. Durch Allerhöchste Bestallung vom 18. März
1907 wurde er zum Architekten der Königlichen Museen be-
rufen. Durch seine umfangreiche, künstlerisch hervorragende
Bautätigkeit erwarb sich Messel den Ruf eines der vorzüg-
lichsten neuzeitlichen Architekten. Für den Fassadenbau wies
er in seinen Hauptschöpfungen, besonders im Warenhaus
Wertheim, neue Wege und seine geschmackvolle Durchbildung
und Dekoration der Innenräume wurde als vorbildlich an-
gesehen. Seine hauptsächlichsten Schöpfungen sind: Der
Ministersitzungssaal im Abgeordnetenhaus in Berlin (1896/97),
der Thronsaal des Palazzo Caffarelli in Rom (1897/98), das
Landesmuseum in Darmstadt (begonnen 1897), das Haus
Simon Matthäikirchstrafse 31 Berlin (1900/01), das Palais
Cohn-Oppenheim in Dessau (1900/02), das Lettehaus Berlin
(1901/02), das Gebäude der Landesversicherungsanstalt in
Berlin (1902/04), das Haus Simon Viktoriastrafse 7 Berlin
(1902(04), das Bankgebäude der Berliner Handelsgesellschaft,
das Warenhaus Wertheim Leipzigerstrafse Berlin (1896/1904).
Aus der letzten Zeit seines Schaffens sind besonders hervorzu-
heben: das Gebäude der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft,
das Haus der Nationalbank Berlin, das Rathaus in Ballenstedt,
das Auguste-Viktoria-Säuglingsheim in Berlin, die Brommy-
brücke in Berlin, das Haus Ostermann in Darmstadt, das
den Zusammenhang des römischen Kirchengesanges mit den
antiken Hymnen nachweist. Gevaert beschlofs sein an Arbeit
und an Erfolgen reiches Leben am 24. Dezember 1908 in
Brüssel.
Messel, Alfred, geboren am 22. Juli 1853 in Darmstadt.
Er besuchte 1873 bis 1874 die Königliche Kunstakademie
Cassel, von 1874 bis 1878 die Bauakademie in Berlin. Italien
bereiste er 1883, Spanien, Frankreich und England 1884.
Weitere Studienreisen führten ihn 1887 und in den späteren
Jahren wiederholt nach diesen Ländern, sowie durch Deutsch-
land und Tirol. 1878 legte er in Berlin die Bauführerprüfung
ab und wurde 1883 Regierungsbaumeister. Diese amtliche
Stellung behielt er bis 1888 bei. Von 1885 bis 1893 war er
als Hilfslehrer an der Technischen Hochschule Berlin-Char-
lottenburg tätig, von 1893 bis 1896 leitete er eine Klasse für
Architektur an der Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunst-
gewerbemuseums. Durch Allerhöchste Bestallung vom 18. März
1907 wurde er zum Architekten der Königlichen Museen be-
rufen. Durch seine umfangreiche, künstlerisch hervorragende
Bautätigkeit erwarb sich Messel den Ruf eines der vorzüg-
lichsten neuzeitlichen Architekten. Für den Fassadenbau wies
er in seinen Hauptschöpfungen, besonders im Warenhaus
Wertheim, neue Wege und seine geschmackvolle Durchbildung
und Dekoration der Innenräume wurde als vorbildlich an-
gesehen. Seine hauptsächlichsten Schöpfungen sind: Der
Ministersitzungssaal im Abgeordnetenhaus in Berlin (1896/97),
der Thronsaal des Palazzo Caffarelli in Rom (1897/98), das
Landesmuseum in Darmstadt (begonnen 1897), das Haus
Simon Matthäikirchstrafse 31 Berlin (1900/01), das Palais
Cohn-Oppenheim in Dessau (1900/02), das Lettehaus Berlin
(1901/02), das Gebäude der Landesversicherungsanstalt in
Berlin (1902/04), das Haus Simon Viktoriastrafse 7 Berlin
(1902(04), das Bankgebäude der Berliner Handelsgesellschaft,
das Warenhaus Wertheim Leipzigerstrafse Berlin (1896/1904).
Aus der letzten Zeit seines Schaffens sind besonders hervorzu-
heben: das Gebäude der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft,
das Haus der Nationalbank Berlin, das Rathaus in Ballenstedt,
das Auguste-Viktoria-Säuglingsheim in Berlin, die Brommy-
brücke in Berlin, das Haus Ostermann in Darmstadt, das