Königliche Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften zu Berlin: Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche von der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften in den Zimmern der Akademie über dem Königl. Marstalle auf der Neustadt ... öffentlich ausgestellt sind (1791)

schüttet ein Horn des Üeberflusses in'den Versamm,
lungöfaal. An» höchsten Orte des Saales hangt
des Königs Btldniß, nach Art erhobener Arbeiten
gewählt, zwei Genien behangen es mit Kränzen;
der eine mit einem Lorbeerkranze, der andre mir
dem Frtedenskranze des Oehlbaums.
1>. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm der Große
steht voll Mitleid, daß sein Stallmeister nahebei
ihm vom Pferde geschossen wird.
Es ist ans der Brandenburgischen Geschichte
bekannt, daß in einem Kriege mit den Schweden
nach dem Kurfürsten, der ein weißes'Pferd ritt,
mit Kanonenkugeln geschossen ward. Sein getreuer
Stallmeister Frobehn bemerkte dieses, und bat den
Kurfürsten, abzusteigen und sein Pferd mit dem
seiyigen zu verrauschen. Kaum saß der Stallmeir
ster auf dem Schimmel, als ihm eine Kanonenku-
gel das Leben nahm.
c. Einen verwundeten und nackend ausgezo,
genen Krieger bedeckt ein Husar mit einem Man-
tel, und ein anderer bietet ihm Geld an.
Dieses ist dem berühmten Dichter, Preußischen
Major Ewald Christian von Kleist, im siebenjährigen
Kriege widerfahren: eine Handlung, die den Rus-
sischen Soldaten Ehre macht. Man sehe Nieolai's
Lebensbeschreibung dieses liebenswürdigen Helden
.lind Dichters.