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Königliche Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften zu Berlin
Beschreibung derjenigen Kunstwerke, welche von der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und Mechanischen Wissenschaften in den Zimmern der Akademie über dem Königl. Marstalle auf der Neustadt ... öffentlich ausgestellt sind — 1791

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kennt ihn an dem Sinnbilde des Schlafs, der
Mohnftaude, welche zu seinen Füßen hervorkeimt,
sein Haupt ist mit Mohnblumen gekränzt.
Oben sicht man in einer Nische die drei Par,
zen: Lachesis hält das Buch des Verhängnisses und
scheint den Augenblick bestimmt zu haben, wo Atro,
poS den Faden zerreißen soll. Clocho, die ihn ge-
sponnen, sucht die Atropos abzuhalren. Das Zer,
reißen des Fadens deutet auf die Hinwegraffung in
der Blüthe der Jugend, da nicht Alter oder
Schwäche die Schuld des Todes sind. Man findet
eine ähnliche Vorstellung in einem kleinen Bilde auf
dem hiesigen alten Schlosse von Mich. Angelo,
dessen Geschmack in der Bekleidung seiner berühm,
ten Sibillen in der Sixtinischen Kapelle, derKünft-
ler nachzuahmen gesucht hat, weil die Parzen in
Ansehung des Hohen und Geheimnisvollen mit je,
neu Wesen etwas Aehnliches haben.
Alle hieran verfertigte Statuari-Arbeit, so
wie auch die Guirlande von Eichenlaub sind von
Carrarischem Marmor. Dis Stufen und der ganze
Corps d'Archireeture ist von Schlesischem Kauffun-
ger Marmor, der röthiich aussiehr. Die Fugen
der Stücke sind alle sirnmetcisch gewählt. Das
Frontispice ist von Schlesischem dunkelblauen Frei,
kurzer Marmor. Dis Nische ist aus Priborner
Marmor, woran jedoch die obere Schale ein we,
gen seiner Größe und Güte besonders schätzbares
Stück Marmor ist. -
 
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