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und auf Blas- und Saiteninstrumenten spielend em«
pfangen. Vor allen andern werfe man den Blick auf
die unsägliche Grazie der drei Sänger. Ein wah-
res Epos, eine Welt von Charakteren und von Affek-
ten hat der Beschauer vor sich. — Und doch sollte
man kaum glauben, daß. der Urheber auch Gatte und
Vater gewesen sey. Vergebens suchet das Auge unter
so vielen Gestalten die fromme wiedercrstandene Mut-
ter mit dem Liebling ihres Herzens, vergebens den
liebenden Gatten, der seine in der Blüthe hingeraffte
Gefährtin jetzt wiederfindet, und zu dem ewigen Le-
ben sich mit ihr emporschwingt. Mehr gelangen ihm
in dieser Hinsicht die Seenen des Schreckens. Ein
Paar unglücklich Liebende mit einem Stricke zusam-
mengebunden schleppt hier der Teufel auf der Schul-
ter dem Abgrunde zu; dort hält ein anderer Dämon
die hingestürzte sündvolle Schöne am Halse mit den
Adlerklauen seines Fußes fest, indem er ihren Buhlen
mit der Harke aus einem Haufen sündhafter Mönche
herbeizieht. — Doch genug von einem Gemälde, das
uns Gelegenheit gab, einen alten vergessenen Meister
wieder an das Licht zu ziehen, der als ein Stern er-
ster Größe an dem Kunsthimmcl immer zu glänzen
Verdient hätte.
Wir wenden uns nun zu einem andern Gemälde
ähnlichen Inhalts, das der Katalog unter No. 47.
dem sogenannten Höllenbreugel zuschreibt. Welche
Verschiedenheit der Sinnesart unter Meistern, wenn
man dies Gemälde mit dem vorigen vergleichet. Auch
hier sieht man den göttlichen Richter in den Höhen
thronend, umgeben von seinen Jüngern, und über
ihm rechts und links die schwebenden Engel. Aber
und auf Blas- und Saiteninstrumenten spielend em«
pfangen. Vor allen andern werfe man den Blick auf
die unsägliche Grazie der drei Sänger. Ein wah-
res Epos, eine Welt von Charakteren und von Affek-
ten hat der Beschauer vor sich. — Und doch sollte
man kaum glauben, daß. der Urheber auch Gatte und
Vater gewesen sey. Vergebens suchet das Auge unter
so vielen Gestalten die fromme wiedercrstandene Mut-
ter mit dem Liebling ihres Herzens, vergebens den
liebenden Gatten, der seine in der Blüthe hingeraffte
Gefährtin jetzt wiederfindet, und zu dem ewigen Le-
ben sich mit ihr emporschwingt. Mehr gelangen ihm
in dieser Hinsicht die Seenen des Schreckens. Ein
Paar unglücklich Liebende mit einem Stricke zusam-
mengebunden schleppt hier der Teufel auf der Schul-
ter dem Abgrunde zu; dort hält ein anderer Dämon
die hingestürzte sündvolle Schöne am Halse mit den
Adlerklauen seines Fußes fest, indem er ihren Buhlen
mit der Harke aus einem Haufen sündhafter Mönche
herbeizieht. — Doch genug von einem Gemälde, das
uns Gelegenheit gab, einen alten vergessenen Meister
wieder an das Licht zu ziehen, der als ein Stern er-
ster Größe an dem Kunsthimmcl immer zu glänzen
Verdient hätte.
Wir wenden uns nun zu einem andern Gemälde
ähnlichen Inhalts, das der Katalog unter No. 47.
dem sogenannten Höllenbreugel zuschreibt. Welche
Verschiedenheit der Sinnesart unter Meistern, wenn
man dies Gemälde mit dem vorigen vergleichet. Auch
hier sieht man den göttlichen Richter in den Höhen
thronend, umgeben von seinen Jüngern, und über
ihm rechts und links die schwebenden Engel. Aber