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Chodowiecki, Daniel; Oettingen, Wolfgang von
Von Berlin nach Danzig: eine Künstlerfahrt im Jahre 1773 — Berlin: Amsler & Ruthardt (Gebr. Meder), 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.70985#0067
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RATHSHERR VON WAASBERGHE UND BUCHHÄNDLER PENARIER.
Die nächsten Tage vergehen im engen Familienkreise. Chodowiecki hat sich aus der Herberge in das Haus der Mutter
umlogirt: man sitzt beisammen, man erzählt, man zeigt sich Bilder und alte Bücher, jedes Blatt eine liebe Erinnerung. Am
Sonntag, den 13. Juni, wird der Gottesdienst in der St. Elisabethkirche besucht, wo der Pastor der französischen Gemeinde,
Herr La Motte, eine schöne Predigt in affectirter Sprachweise hält. Am Dienstag endlich beginnt der Künstler Besuche
abzustatten, und alsbald füllt sich sein Skizzenbuch von Neuem mit den Gestalten einer „petitte collection“. Der Rathsherr
Johann Anton von Waasberghe empfängt ihn huldvoll und verspricht ihm, nach Betrachtung der mitgebrachten und
vorgelegten Miniaturen, die vortheilhafte Bekanntschaft eines vornehmen Polen; der Buchhändler Peter Andreas Penarier
wird als Vetter eines Berliner Bekannten aufgesucht. Seine kleine Gestalt mit dem klugen, hässlichen Kopfe regte die
Zeichenlust des „Seelenmalers“ nicht weniger an als der stattliche Diplomat mit dem feinen Profil unter der Nachtmütze
es schon vorher gethan hatte.
 
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