FESTREDE
beim Kommers der Studirenden der akad. Hoch-
schule für die bildenden Künste zur Vorfeier des
90. Geburtsfestes Kaiser Wilhelms I.
13. März 1887.
Meine Freunde!
Das deutsche Volk rüstet sich zur Feier eines Tages, wie
er in den Annalen seiner Geschichte noch nicht dage-
wesen ist, so gross und wunderbar diese auch ist! Sehen wir zu
diesem 22. März, dessen Vorfeier wir heute begehen, Tausende
und Abertausende aus allen Gauen Deutschlands hierher
strömen, sehen wir die deutschen Fürsten, die hohen Ver-
bündeten unseres Kaisers oder ihre Vertreter vollzählig er-
scheinen, ja, sehen wir, dass vom ganzen weiten Erdenrund
Abgesandte aller Herrscher und Nationen ohne Ausnahme
erscheinen, um dem deutschen Kaiser ihre Glückwünsche zu
dem seltenen Tage, welchen Er feiert, darzubringen, so wer-
den wir, wenn wir Umschau halten, nur an ein Ereigniss in
der deutschen Geschichte erinnert, welches sich mit diesem
etwa vergleichen lässt: an das grosse Friedensfest, welches
Kaiser Barbarossa in den Pfingsttagen 1184 zu Mainz feierte.
Es galt damals dem nach blutigen Kämpfen gegen innere
und äussere Feinde, gegen Welfen und Lombarden her-
13
beim Kommers der Studirenden der akad. Hoch-
schule für die bildenden Künste zur Vorfeier des
90. Geburtsfestes Kaiser Wilhelms I.
13. März 1887.
Meine Freunde!
Das deutsche Volk rüstet sich zur Feier eines Tages, wie
er in den Annalen seiner Geschichte noch nicht dage-
wesen ist, so gross und wunderbar diese auch ist! Sehen wir zu
diesem 22. März, dessen Vorfeier wir heute begehen, Tausende
und Abertausende aus allen Gauen Deutschlands hierher
strömen, sehen wir die deutschen Fürsten, die hohen Ver-
bündeten unseres Kaisers oder ihre Vertreter vollzählig er-
scheinen, ja, sehen wir, dass vom ganzen weiten Erdenrund
Abgesandte aller Herrscher und Nationen ohne Ausnahme
erscheinen, um dem deutschen Kaiser ihre Glückwünsche zu
dem seltenen Tage, welchen Er feiert, darzubringen, so wer-
den wir, wenn wir Umschau halten, nur an ein Ereigniss in
der deutschen Geschichte erinnert, welches sich mit diesem
etwa vergleichen lässt: an das grosse Friedensfest, welches
Kaiser Barbarossa in den Pfingsttagen 1184 zu Mainz feierte.
Es galt damals dem nach blutigen Kämpfen gegen innere
und äussere Feinde, gegen Welfen und Lombarden her-
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