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Bode, Wilhelm von; Akademie der Künste [Mitarb.]
Die Berliner Akademie: Gedanken bei der Feier ihres 200jährigen Bestehens — Berlin: F. Fontane & Co., 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.70870#0051
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aber meist nicht zum Besten der Kunst. Aus dieser
Bewegung, aus den Ansprüchen, die auch in künst-
lerischen Dingen durch den Aufschwung sehr ge-
steigert waren, entstand dann im Jahre 1882 ein
neues Statut der Akademie, die bis dahin noch
immer auf Grund des Heinitz’schen unter Friedrich
Wilhelm II. |publizierten] Statuts geleitet worden war.
Freilich hatte man schon lange die Prinzipien mehr
und mehr veigessen, jetzt wurden sic aber grund-
sätzlich umgestofsen. Da Kunstgewerbeschulen und
Fachschulen in den letzten Jahrzehnten in reicher
Zahl entstanden waren, da seit lange schon eine eigene
Bauakademie existierte, hatte man seit Jahrzehnten
in der Akademie sich auf die Ausbildung in Malerei,
Plastik und Kupferstich beschränkt. Im neuen Statut
ging man noch um einen grofsen Schritt weiter:
weil die Kunst in dem ausgelaufenen Geleise der
alten Akademie, trotz jener Einschränkung und trotz
allmählicher Vermehrung der Mittel, nicht von der
Stelle wollte, so glaubte man, es müsse noch viel
mehr für die Förderung und Fortbildung des Einzelnen
geschehen: man vermehrte die Prämien und Stipen-
dien und verstärkte die Zahl der Lehrer, man gab
dem neuen Körper verschiedene stolze Häupter, und
als wesentlichste Neuerung errichtete man eine ganze
Reihe von Meisterateliers, in denen der einzelne
Schüler nach Absolvierung aller Klassen in dem einen
oder anderen Spezialfach: in der Geschichtsmalerei,
im geschichtlichen Genre, in der Landschaft, im Por-
trät u. s. f. ausgebildet werden sollte, damit er aus der
Akademie als fertiger Künstler ins Leben treten könne.
 
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