HOCHGEEHRTE FESTGENOSSEN!
Verklungen ist unsere Hymne mit ihrem Jubel und ihren
Segenswünschen. Statt hinreissender Melodien wirbt jetzt ein
einfach gesprochenes Wort um Ihr Ohr. Aber es vertraut
auf den Anlass, den bedeutenden, weihevollen, der Sie, die
freudig begrüssten Gäste, und uns, die Angehörigen der
Königlichen Akademie der Künste, zu dieser feierlichen
Gemeinschaft vereinigt hat. Des Kaisers Geburtstag gilt es zu
begehen, den Tag, der vor anderen dazu bestimmt ist, dass
an ihm dem Kaiser gegeben werde, was des Kaisers ist: ein
Zeichen der Ehrerbietung und ein Ausdruck der Dankbarkeit,
die wir ihm schulden. Gewiss, dieser Tag kehrt jährlich
wieder und stets mit dem nämlichen Gepränge. Doch wen
die Wiederkehr der Feste nicht verhärtet gegen ihren Sinn
und Inhalt, der ist zu solcher Stunde immer von Neuem
geneigt und bereit, sein Herz und die Gedanken auf das zu
lenken, was heute unser ganzes Volk bewegt.
Dass das Volk den Werktag heute zum Sonntag macht,
wir haben es eben erst auf den Strassen und Plätzen gesehen.
Unser betriebsames und eilfertiges Berlin hat seine Geschäfte
vergessen; es schmückt sich mit wehenden Fahnen und mit
Standarten, es lässt von seinen Thürmen das Glockengeläute
und in seinen Kirchen das »Salvum fac regem« ertönen.
Fanfaren und Kanonendonner verkündeten mit Macht, wie vor
1*
Verklungen ist unsere Hymne mit ihrem Jubel und ihren
Segenswünschen. Statt hinreissender Melodien wirbt jetzt ein
einfach gesprochenes Wort um Ihr Ohr. Aber es vertraut
auf den Anlass, den bedeutenden, weihevollen, der Sie, die
freudig begrüssten Gäste, und uns, die Angehörigen der
Königlichen Akademie der Künste, zu dieser feierlichen
Gemeinschaft vereinigt hat. Des Kaisers Geburtstag gilt es zu
begehen, den Tag, der vor anderen dazu bestimmt ist, dass
an ihm dem Kaiser gegeben werde, was des Kaisers ist: ein
Zeichen der Ehrerbietung und ein Ausdruck der Dankbarkeit,
die wir ihm schulden. Gewiss, dieser Tag kehrt jährlich
wieder und stets mit dem nämlichen Gepränge. Doch wen
die Wiederkehr der Feste nicht verhärtet gegen ihren Sinn
und Inhalt, der ist zu solcher Stunde immer von Neuem
geneigt und bereit, sein Herz und die Gedanken auf das zu
lenken, was heute unser ganzes Volk bewegt.
Dass das Volk den Werktag heute zum Sonntag macht,
wir haben es eben erst auf den Strassen und Plätzen gesehen.
Unser betriebsames und eilfertiges Berlin hat seine Geschäfte
vergessen; es schmückt sich mit wehenden Fahnen und mit
Standarten, es lässt von seinen Thürmen das Glockengeläute
und in seinen Kirchen das »Salvum fac regem« ertönen.
Fanfaren und Kanonendonner verkündeten mit Macht, wie vor
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