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und Ganzen dieselben, die dem Gründer der Akademie vor-
geschwebt hatten, aber durch ihre Uebertragung von den
Spezialbedürfnissen des Hofes auf das allgemeine Beste ge-
wannen sie an Bedeutsamkeit. Die Akademie der Künste und
mechanischen Wissenschaften — unter diesem Namen fasste
man nunmehr die bildenden Künste, das Kunsthandwerk und
die auf der Anwendung höherer Mechanik beruhenden Ge-
werbe zusammen — sollte einerseits den vaterländischen
Kunstfleiss erwecken, befördern und durch Einfluss auf Manu-
fakturen und Gewerbe dergestalt veredeln, dass einheimische
Künstler in geschmackvollen Arbeiten jeder Art den aus-
wärtigen nicht länger nachzustehen hätten; andererseits aber
sollte die Akademie sich selbst immer mehr vervollkommnen,
»um in Sachen des Geschmacks, deren Beurtheilung ihr ob-
liegt, durch vorzügliche Kunstwerke jeder Art selbst Muster
seyn zu können«.
Als Organ der Akademie zu solcher Einwirkung auf das
gesammte Kunstwesen wurde ein Senat eingesetzt. Seine
Mitglieder wurden durch das Kuratorium erwählt und waren
entweder akademische Künstler oder Inhaber einer der höheren
Lehrstellen an der Anstalt; eine Uebersicht des »Ganzen
in der Kunst« oder doch der akademischen Einrichtungen
wurde bei ihnen als vorhanden vorausgesetzt. Sie hatten
nun in den öffentlichen Sitzungen die eingesandten Kunst-
sachen zu beurtheilen und über die besten Mittel, den guten
Geschmack zu verbreiten, zu berathschlagen und sollten ausser-
dem »in die verschiedenen Fächer der Manufakturen und Ge-
werbe, welche des Einflusses der schönen Künste bedürfen,
dergestalt sich theilen, dass einer zum Beyspiel auf die ge-
schmackvolle Verzierung der Tischler-, Stuhlmacher-, Stell-
und Ganzen dieselben, die dem Gründer der Akademie vor-
geschwebt hatten, aber durch ihre Uebertragung von den
Spezialbedürfnissen des Hofes auf das allgemeine Beste ge-
wannen sie an Bedeutsamkeit. Die Akademie der Künste und
mechanischen Wissenschaften — unter diesem Namen fasste
man nunmehr die bildenden Künste, das Kunsthandwerk und
die auf der Anwendung höherer Mechanik beruhenden Ge-
werbe zusammen — sollte einerseits den vaterländischen
Kunstfleiss erwecken, befördern und durch Einfluss auf Manu-
fakturen und Gewerbe dergestalt veredeln, dass einheimische
Künstler in geschmackvollen Arbeiten jeder Art den aus-
wärtigen nicht länger nachzustehen hätten; andererseits aber
sollte die Akademie sich selbst immer mehr vervollkommnen,
»um in Sachen des Geschmacks, deren Beurtheilung ihr ob-
liegt, durch vorzügliche Kunstwerke jeder Art selbst Muster
seyn zu können«.
Als Organ der Akademie zu solcher Einwirkung auf das
gesammte Kunstwesen wurde ein Senat eingesetzt. Seine
Mitglieder wurden durch das Kuratorium erwählt und waren
entweder akademische Künstler oder Inhaber einer der höheren
Lehrstellen an der Anstalt; eine Uebersicht des »Ganzen
in der Kunst« oder doch der akademischen Einrichtungen
wurde bei ihnen als vorhanden vorausgesetzt. Sie hatten
nun in den öffentlichen Sitzungen die eingesandten Kunst-
sachen zu beurtheilen und über die besten Mittel, den guten
Geschmack zu verbreiten, zu berathschlagen und sollten ausser-
dem »in die verschiedenen Fächer der Manufakturen und Ge-
werbe, welche des Einflusses der schönen Künste bedürfen,
dergestalt sich theilen, dass einer zum Beyspiel auf die ge-
schmackvolle Verzierung der Tischler-, Stuhlmacher-, Stell-