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Entwicklung der künstlerischen Kultur bot, war es, von dem
die Bewegung ausging. Dort legten vielseitig begabte Künstler,
vor allen William Morris, in feinem Verständnis für modernes
Leben den Grund zu einer neuen, unser ganzes Leben um-
fassenden Geschmackskultur. Daß sich bei uns verständnis-
volle Künstler fanden, die die von England gegebenen An-
regungen auf unser deutsches Kunstgewerbe und Kunsthand-
werk sinngemäß übertrugen und damit für uns eine ganz
neue Welt künstlerischer Möglichkeiten entdeckten, das ist
unzweifelhaft eine der größten Errungenschaften unserer
kulturellen Entwicklung in den letzten 25 Jahren. Neben
England herrscht heute Deutschland auf diesen Ge-
bieten unbedingt vor. Das haben die großen Ausstellungen
der letzten Jahre zur Evidenz bewiesen. Der deutsche Ernst
und die deutsche Gründlichkeit haben sich in dieser Be-
wegung wieder einmal glänzend bewährt. Geschmack und
Verständnis für die Sachlichkeit des Objekts sind die allein
maßgebenden Gesichtspunkte unserer auf diesen Gebieten
führenden Künstler, während in England schon manches, viel-
leicht unter dem Einfluß der dort auch heute noch lebendigen
ausgesprochenen Vorliebe für das reiche gotisierende Orna-
ment, in das mehr Äußerliche, Spielerische hinübergeglitten
ist. Frankreich aber ist auf dem kunstgewerblichen Gebiet
völlig ins Hintertreffen geraten. Schneller als die sonst so be-
weglichen Franzosen, die in einseitiger Vorliebe für ihre alten
Stilarten, diese imitierend bis in die jetzige Zeit hinein an-
wenden, hat der schwerblütigere Deutsche, der sonst aus
faustischen Zweifeln sich nur langsam zu neuer Klarheit
durchringt, sich dem Neuen zugewandt. Kunst und Gewerbe,
Kunst und Handwerk haben sich wieder die Hand gereicht
und unter dem Zeichen dieses Bundes wird die Entwicklung
unserer Kunst in den nächsten Jahrzehnten stehen. Von hier
aus, von dieser Durchdringung von Kunst und Kunstgewerbe,
die sich fast unmerklich vollzogen hat, winkt uns, wenn nicht
Entwicklung der künstlerischen Kultur bot, war es, von dem
die Bewegung ausging. Dort legten vielseitig begabte Künstler,
vor allen William Morris, in feinem Verständnis für modernes
Leben den Grund zu einer neuen, unser ganzes Leben um-
fassenden Geschmackskultur. Daß sich bei uns verständnis-
volle Künstler fanden, die die von England gegebenen An-
regungen auf unser deutsches Kunstgewerbe und Kunsthand-
werk sinngemäß übertrugen und damit für uns eine ganz
neue Welt künstlerischer Möglichkeiten entdeckten, das ist
unzweifelhaft eine der größten Errungenschaften unserer
kulturellen Entwicklung in den letzten 25 Jahren. Neben
England herrscht heute Deutschland auf diesen Ge-
bieten unbedingt vor. Das haben die großen Ausstellungen
der letzten Jahre zur Evidenz bewiesen. Der deutsche Ernst
und die deutsche Gründlichkeit haben sich in dieser Be-
wegung wieder einmal glänzend bewährt. Geschmack und
Verständnis für die Sachlichkeit des Objekts sind die allein
maßgebenden Gesichtspunkte unserer auf diesen Gebieten
führenden Künstler, während in England schon manches, viel-
leicht unter dem Einfluß der dort auch heute noch lebendigen
ausgesprochenen Vorliebe für das reiche gotisierende Orna-
ment, in das mehr Äußerliche, Spielerische hinübergeglitten
ist. Frankreich aber ist auf dem kunstgewerblichen Gebiet
völlig ins Hintertreffen geraten. Schneller als die sonst so be-
weglichen Franzosen, die in einseitiger Vorliebe für ihre alten
Stilarten, diese imitierend bis in die jetzige Zeit hinein an-
wenden, hat der schwerblütigere Deutsche, der sonst aus
faustischen Zweifeln sich nur langsam zu neuer Klarheit
durchringt, sich dem Neuen zugewandt. Kunst und Gewerbe,
Kunst und Handwerk haben sich wieder die Hand gereicht
und unter dem Zeichen dieses Bundes wird die Entwicklung
unserer Kunst in den nächsten Jahrzehnten stehen. Von hier
aus, von dieser Durchdringung von Kunst und Kunstgewerbe,
die sich fast unmerklich vollzogen hat, winkt uns, wenn nicht