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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]; Institut für Denkmalpflege [Hrsg.]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Die Schafställe der Nordheide — Hameln: Niemeyer, Heft 10.1994

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Schafställe mit einseitiger Kübbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.51141#0093
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Schafställe mit einseitiger Kübbung

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Abb. 67b und c: Wesseloh, Lkrs. Soltau-Fallingbostel, ehemaliger Hofschafstall, Balkeneinhälsung an der
ursprünglichen Kübbungsseite (links) und Balkenaufzapfung an der ursprünglichen hohen Traufseite (rechts)

Ein Stall in Sprengel, der ebenfalls als
Häuslingshaus gedient und zu diesem Zweck
auf der hofseitigen Giebelseite eine Ver-
längerung erfahren hat, zeigt beiderseits
eingehälste Balken, die jedoch auf der
Kübbungsseite einen deutlichen Überstand
aufweisen (Tafel 15) und so eine größere
Kübbungsbreite ermöglichen. Nach einer
Inschrift über der Seitentür ist dieses Gebäu-
de im Jahre 1730 errichtet worden.
Die Richtigkeit unserer Analyse, daß Gebäu-
de dieser Art, die uns als Häuslingshäuser be-
gegnen, ursprünglich als Schafställe erstellt
worden sind, läßt sich am folgenden Beispiel
aus Behningen bei Visselhövede beweisen.
An der hohen Längswand hebt sich der „Kam-
merfachteil“ des Häuslingshauses nur durch
seine Fenster und die windgeschützte Ein-
gangstür vom übrigen Fachwerk ab (Abb. 68a).
Auf der Gegenseite besteht die für unsere
asymmetrischen Gebäude typische niedrige
Längswand (Abb. 68b), die sich jedoch nicht
am ganzen Gebäude entlangzieht; man
erkennt einen „Versprung“ in der Dachlinie.
Das nachträglich angebaute Kammerfach hat
auch auf dieser Seite eine hohe Wand.


Abb. 68a und b: Behningen, Lkrs. Soltau-Falling-
bostel, Hofschafstall mit einseitiger Kübbung
 
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