Der Garten des Hauses Borchers in Goslar
Peter Borchers
Das Haus der Familie Borchers gehörte ursprünglich zu den Stifts-
gebäuden des Goslarer Domsprengels. Das im Kern aus dem
16. Jahrhundert stammende Wohngebäude kam mit dem wirt-
schaftlich genutzten zugehörigen Garten Anfang des 19. Jahr-
hunderts in den Besitz meiner Familie. Um 1900 wurde der durch
Zukauf von Land erheblich erweiterte Garten nach Plänen des
hannoverschen Stadtgartendirektors Julius Trip vollkommen neu
gestaltet. Ein Generationswechsel zu Beginn des Jahrhunderts
führte wiederum zu neuen Plänen für den Garten: Nach dem
Entwurf von Paul Schultze-Naumburg wurde das Wohnhaus
erweitert und eine architektonisch gestaltete Gartenanlage
geschaffen.
Die Pflege des 9000 Quadratmeter großen historischen Gar-
tens wird weitgehend von uns selbst geleistet, mit gelegentlicher
Zukunft nur eine Erhaltung des zentralen Bereichs des Gartens
möglich sein. Ich habe daher gemeinsam mit der Stadt Goslar
einen Weg für eine sinnvolle Randbebauung gesucht. Bereits seit
den zwanziger Jahren sind übrigens Randbereiche des Gartens in
ähnlicher Weise bebaut worden. Nachdem die Stadt den vorläufi-
gen Bebauungsplänen bereits zugestimmt hatte, wurde die Denk-
malbehörde durch die Untersuchung des Gartens im Rahmen
einer Studienarbeit, die ich selbst gefördert habe, auf die Anlage
aufmerksam und hat die Bebauungspläne für meinen Garten
ebenso wie die beabsichtigten Veränderungen an der angrenzen-
den Stadtmauer abgelehnt. In der jetzigen Situation halte ich
eine Bebauung der Randbereiche des Gartens jedoch für die ein-
zige Möglichkeit zur Erhaltung des zentralen Teils.
Verhandlungen haben ergeben, daß die Stadt Goslar nicht an
Goslar, Partie im Garten des Hauses Borchers, Aufnahme 1986.
Unterstützung durch einen Gärtner. So schneide ich noch heute
selbst die Lindenallee, obwohl aus praktischen und aus Gründen
der Sicherheit eine Feuerwehrleiter o. ä. nötig wäre.
Mein Bemühen, den Garten in seiner bisherigen Form auch für
die Zukunft zu erhalten, stößt jedoch zur Zeit auf erhebliche
Schwierigkeiten. Zum einen ist aufgrund der Erbfolge ungeklärt,
wer nach mir für den Garten verantwortlich sein wird. Die übli-
che Lösung wäre die Übernahme durch eine Erbengemeinschaft,
wobei wiederum ungeklärt ist, wer die Unterhaltungskosten für
den Garten tragen soll.
Angesichts dieser Situation wird meiner Ansicht nach in
der Übernahme des Gartens für eine öffentliche Nutzung interes-
siert ist, da sie schon Eigentümerin zahlreicher pflegebedürftiger
Gärten, Parkanlagen und der ausgedehnten Wallanlagen ist. Für
mich ist daher im Augenblick das drängendste Problem die Suche
nach einem Träger, der gewillt ist, den Garten in seinem heutigen
Bestand weiter zu erhalten. Ich könnte mir vorstellen, daß dies
durch eine Stiftung nach holländischem Vorbild - eventuell unter
Beteiligung der Stadt Goslar - geschehen könnte.
Abbildungnachweis
Claus Peinemann.
65
Peter Borchers
Das Haus der Familie Borchers gehörte ursprünglich zu den Stifts-
gebäuden des Goslarer Domsprengels. Das im Kern aus dem
16. Jahrhundert stammende Wohngebäude kam mit dem wirt-
schaftlich genutzten zugehörigen Garten Anfang des 19. Jahr-
hunderts in den Besitz meiner Familie. Um 1900 wurde der durch
Zukauf von Land erheblich erweiterte Garten nach Plänen des
hannoverschen Stadtgartendirektors Julius Trip vollkommen neu
gestaltet. Ein Generationswechsel zu Beginn des Jahrhunderts
führte wiederum zu neuen Plänen für den Garten: Nach dem
Entwurf von Paul Schultze-Naumburg wurde das Wohnhaus
erweitert und eine architektonisch gestaltete Gartenanlage
geschaffen.
Die Pflege des 9000 Quadratmeter großen historischen Gar-
tens wird weitgehend von uns selbst geleistet, mit gelegentlicher
Zukunft nur eine Erhaltung des zentralen Bereichs des Gartens
möglich sein. Ich habe daher gemeinsam mit der Stadt Goslar
einen Weg für eine sinnvolle Randbebauung gesucht. Bereits seit
den zwanziger Jahren sind übrigens Randbereiche des Gartens in
ähnlicher Weise bebaut worden. Nachdem die Stadt den vorläufi-
gen Bebauungsplänen bereits zugestimmt hatte, wurde die Denk-
malbehörde durch die Untersuchung des Gartens im Rahmen
einer Studienarbeit, die ich selbst gefördert habe, auf die Anlage
aufmerksam und hat die Bebauungspläne für meinen Garten
ebenso wie die beabsichtigten Veränderungen an der angrenzen-
den Stadtmauer abgelehnt. In der jetzigen Situation halte ich
eine Bebauung der Randbereiche des Gartens jedoch für die ein-
zige Möglichkeit zur Erhaltung des zentralen Teils.
Verhandlungen haben ergeben, daß die Stadt Goslar nicht an
Goslar, Partie im Garten des Hauses Borchers, Aufnahme 1986.
Unterstützung durch einen Gärtner. So schneide ich noch heute
selbst die Lindenallee, obwohl aus praktischen und aus Gründen
der Sicherheit eine Feuerwehrleiter o. ä. nötig wäre.
Mein Bemühen, den Garten in seiner bisherigen Form auch für
die Zukunft zu erhalten, stößt jedoch zur Zeit auf erhebliche
Schwierigkeiten. Zum einen ist aufgrund der Erbfolge ungeklärt,
wer nach mir für den Garten verantwortlich sein wird. Die übli-
che Lösung wäre die Übernahme durch eine Erbengemeinschaft,
wobei wiederum ungeklärt ist, wer die Unterhaltungskosten für
den Garten tragen soll.
Angesichts dieser Situation wird meiner Ansicht nach in
der Übernahme des Gartens für eine öffentliche Nutzung interes-
siert ist, da sie schon Eigentümerin zahlreicher pflegebedürftiger
Gärten, Parkanlagen und der ausgedehnten Wallanlagen ist. Für
mich ist daher im Augenblick das drängendste Problem die Suche
nach einem Träger, der gewillt ist, den Garten in seinem heutigen
Bestand weiter zu erhalten. Ich könnte mir vorstellen, daß dies
durch eine Stiftung nach holländischem Vorbild - eventuell unter
Beteiligung der Stadt Goslar - geschehen könnte.
Abbildungnachweis
Claus Peinemann.
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