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— Mikrosandstrahl30,
— Wirbelstrahlverfahren31,
— Niederdruck-Strahlverfahren32,
— Laserreinigung33.
Aufgrund der Ergebnisse der Proben wurde die mittelal-
terliche Bauplastik (Kapitelle, Säulenschäfte) und der
empfindlichste Teil der Fassung (Ostwand) mit Laser
gereinigt (Tafel 48, 49, 50).34 Dabei blieben alle Feinhei-
ten der Fassung und empfindliche Ränder von Fehlstellen
erhalten. Die Reinigung der übrigen verkrusteten Teile,
also sowohl der Fassungsreste als auch der Steine und
Fugen, erfolgte mit dem Schmidt®-Niederdruck-Strahl-
verfahren mit Glaspuder und Wasser in Kombination mit
dem Rotec®-Wirbelstrahlverfahren (Tafel 51). Der Grad
und die Sorgfalt der Reinigung ist bei diesem Verfahren
besonders abhängig von der professionellen Anwen-
dungstechnik. Das anfallende Wasser und Strahlgut
wurde sorgfältig abgeschirmt und abgesaugt.
Anbösch ungen/IIintcrfiilhingen
Teil der mechanischen Stabilisierung der Oberfläche ist
die Anböschung der Ausbruchränder und der durch
Schalenbildung entstandenen Niveauunterschiede. Um
störende Effekte der Schnellhydrolyse durch Wasser oder
Kalk zu vermeiden, musste auf Basis von KSE weitergear-
beitet werden. Handelsübliche Füllstoffe33 und Pigmente
je nach Tönung des Steins (Ocker, Siena natur und
Umbra cypr.) wurden mit einer wässerigen Dispersion
von Kieselsäure36 zu einer verarbeitungsfähigen Masse
angeteigt. Vorgenetzt wurde mit Ethylkieselsäureester.3
Salzverminderung
Für eine nachhaltige Konservierung des Kreuzgangs ist
die Konzentration der Salze im Bereich der Oberfläche
soweit wie möglich zu vermindern. Die schädigende Wir-
kung der Salze hängt auch vom zur Verfügung stehenden
Porenraum ab. Die Verminderung löslicher Salze im
Bereich der Oberfläche durch Wasser/Zellstoffkompres-
sen hat sich in der Praxis als möglich erwiesen.38 Sie ist vor
allem dann effektiv, wenn der (konvektive) Wassertrans-
port in Richtung Oberfläche, also die Verdunstung,
rascher erfolgt als die Diffusion der Salzlösung im Kapil-
larsystem (Konzentrationsausgleich). Erschwert wird die
Situation im Kreuzgang dadurch, dass sowohl bei den
mittelalterlichen Mauern und Baugliedern als auch bei
den Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts Bau-
materialien unterschiedlicher Porosität eingesetzt wurden:
Kalksteine, Sandsteine, tonige Sandsteine, teils hochporö-
se, teils sehr dichte Setzmörtel und Fugenmörtel.39
Im Bereich des gesamten Fassadensockels wurden in der
Zeit von August bis Oktober 1999 zwei Wasser/Zellstoff-
kompressen40 und eine Reinigungskompresse mit Zell-
stoffvlies41 durchgeführt. Anschließend zeigte sich nahezu
durchgehend ein weißlicher Schleier, der als Gips identi-
fiziert wurde.42
Die kommenden Salzverminderungskompressen erfolgen
insofern unter günstigeren Bedingungen, als die Oberflä-
che bereits von der (Gips-)Verkrustung befreit ist und
durch die Spülwirkung des Wassers lösliche Salze zum
Teil entfernt wurden.
Vorgesehen sind drei aufeinander folgende Kompressen
mitArbocel BC 1000®/demineralisiertem Wasser:
— Erste Kompresse ca. 2 Tage, noch feucht zu entfernen.
— Zweite Kompresse ca. 2—3 Tage, noch feucht zu entfer-
nen. Dieser Kompresse wird im Bereich der Fassungen
voraussichtlich zur Erhöhung der Löslichkeit des Gip-
ses ca. 5 % Ammoniumcarbonat zugesetzt.43
— Dritte Kompresse bis zur vollständigen Durchtrock-
nung. Wo nötig, wird diese Kompresse mit aufge-
sprühtem Kalkmörtel stabilisiert.
Mikroorganismen
Bei der Salzverminderung im Sockelbereich zeigte sich im
Kompressenmaterial leichter Befall mit Mikroorganis-
men.44 Die Mikroorganismen werden derzeit untersucht4’
und fünf verschiedene Bioziden, die vor der Kompresse
auf die Oberfläche aufgestrichen wurden, erprobt46.
Nachfestigung
Nach der Salzverminderung und Anlösung des nach der
Reinigung verbliebenen Gipses wird die mechanische
Stabilität der Oberfläche voraussichtlich teilweise gerin-
ger sein. Eine entsprechende Nachfestigung (mit EKSE)
ist vorgesehen.
Ästhetische Präsentation
Die bisherigen konservatorischen Maßnahmen haben
folgende ästhetischen Auswirkungen:
— formale Beruhigung der Oberfläche durch die Festi-
gung/Fixierung und die Anböschungen;
— Wiedergewinnung des patinierten Farbtons der Fas-
sungsreste, Steine und Fugen durch die Entfernung der
Krusten und Verschmutzungen;
— farbliche Aufhellung durch die Umwandlung des Gip-
ses in gefassten Bereichen.
Für eine nachhaltige Konservierung der Oberfläche wird
— jedenfalls zum Teil — eine stabilisierende, teilweise über-
deckende Schlämme notwendig sein, zum Beispiel in der
— Mikrosandstrahl30,
— Wirbelstrahlverfahren31,
— Niederdruck-Strahlverfahren32,
— Laserreinigung33.
Aufgrund der Ergebnisse der Proben wurde die mittelal-
terliche Bauplastik (Kapitelle, Säulenschäfte) und der
empfindlichste Teil der Fassung (Ostwand) mit Laser
gereinigt (Tafel 48, 49, 50).34 Dabei blieben alle Feinhei-
ten der Fassung und empfindliche Ränder von Fehlstellen
erhalten. Die Reinigung der übrigen verkrusteten Teile,
also sowohl der Fassungsreste als auch der Steine und
Fugen, erfolgte mit dem Schmidt®-Niederdruck-Strahl-
verfahren mit Glaspuder und Wasser in Kombination mit
dem Rotec®-Wirbelstrahlverfahren (Tafel 51). Der Grad
und die Sorgfalt der Reinigung ist bei diesem Verfahren
besonders abhängig von der professionellen Anwen-
dungstechnik. Das anfallende Wasser und Strahlgut
wurde sorgfältig abgeschirmt und abgesaugt.
Anbösch ungen/IIintcrfiilhingen
Teil der mechanischen Stabilisierung der Oberfläche ist
die Anböschung der Ausbruchränder und der durch
Schalenbildung entstandenen Niveauunterschiede. Um
störende Effekte der Schnellhydrolyse durch Wasser oder
Kalk zu vermeiden, musste auf Basis von KSE weitergear-
beitet werden. Handelsübliche Füllstoffe33 und Pigmente
je nach Tönung des Steins (Ocker, Siena natur und
Umbra cypr.) wurden mit einer wässerigen Dispersion
von Kieselsäure36 zu einer verarbeitungsfähigen Masse
angeteigt. Vorgenetzt wurde mit Ethylkieselsäureester.3
Salzverminderung
Für eine nachhaltige Konservierung des Kreuzgangs ist
die Konzentration der Salze im Bereich der Oberfläche
soweit wie möglich zu vermindern. Die schädigende Wir-
kung der Salze hängt auch vom zur Verfügung stehenden
Porenraum ab. Die Verminderung löslicher Salze im
Bereich der Oberfläche durch Wasser/Zellstoffkompres-
sen hat sich in der Praxis als möglich erwiesen.38 Sie ist vor
allem dann effektiv, wenn der (konvektive) Wassertrans-
port in Richtung Oberfläche, also die Verdunstung,
rascher erfolgt als die Diffusion der Salzlösung im Kapil-
larsystem (Konzentrationsausgleich). Erschwert wird die
Situation im Kreuzgang dadurch, dass sowohl bei den
mittelalterlichen Mauern und Baugliedern als auch bei
den Veränderungen des 19. und 20. Jahrhunderts Bau-
materialien unterschiedlicher Porosität eingesetzt wurden:
Kalksteine, Sandsteine, tonige Sandsteine, teils hochporö-
se, teils sehr dichte Setzmörtel und Fugenmörtel.39
Im Bereich des gesamten Fassadensockels wurden in der
Zeit von August bis Oktober 1999 zwei Wasser/Zellstoff-
kompressen40 und eine Reinigungskompresse mit Zell-
stoffvlies41 durchgeführt. Anschließend zeigte sich nahezu
durchgehend ein weißlicher Schleier, der als Gips identi-
fiziert wurde.42
Die kommenden Salzverminderungskompressen erfolgen
insofern unter günstigeren Bedingungen, als die Oberflä-
che bereits von der (Gips-)Verkrustung befreit ist und
durch die Spülwirkung des Wassers lösliche Salze zum
Teil entfernt wurden.
Vorgesehen sind drei aufeinander folgende Kompressen
mitArbocel BC 1000®/demineralisiertem Wasser:
— Erste Kompresse ca. 2 Tage, noch feucht zu entfernen.
— Zweite Kompresse ca. 2—3 Tage, noch feucht zu entfer-
nen. Dieser Kompresse wird im Bereich der Fassungen
voraussichtlich zur Erhöhung der Löslichkeit des Gip-
ses ca. 5 % Ammoniumcarbonat zugesetzt.43
— Dritte Kompresse bis zur vollständigen Durchtrock-
nung. Wo nötig, wird diese Kompresse mit aufge-
sprühtem Kalkmörtel stabilisiert.
Mikroorganismen
Bei der Salzverminderung im Sockelbereich zeigte sich im
Kompressenmaterial leichter Befall mit Mikroorganis-
men.44 Die Mikroorganismen werden derzeit untersucht4’
und fünf verschiedene Bioziden, die vor der Kompresse
auf die Oberfläche aufgestrichen wurden, erprobt46.
Nachfestigung
Nach der Salzverminderung und Anlösung des nach der
Reinigung verbliebenen Gipses wird die mechanische
Stabilität der Oberfläche voraussichtlich teilweise gerin-
ger sein. Eine entsprechende Nachfestigung (mit EKSE)
ist vorgesehen.
Ästhetische Präsentation
Die bisherigen konservatorischen Maßnahmen haben
folgende ästhetischen Auswirkungen:
— formale Beruhigung der Oberfläche durch die Festi-
gung/Fixierung und die Anböschungen;
— Wiedergewinnung des patinierten Farbtons der Fas-
sungsreste, Steine und Fugen durch die Entfernung der
Krusten und Verschmutzungen;
— farbliche Aufhellung durch die Umwandlung des Gip-
ses in gefassten Bereichen.
Für eine nachhaltige Konservierung der Oberfläche wird
— jedenfalls zum Teil — eine stabilisierende, teilweise über-
deckende Schlämme notwendig sein, zum Beispiel in der