Goslar, Glockengießer Straße 94
Objekttyp:
Wohnhaus.
Konstruktion/Stellung:
Zweigeschossiger Fachwerkbau ohne Geschossvor-
kragungen; traufenständig; großes Zwerchhaus mit
Schwebegiebel.
Dach/Dacheindeckung:
Satteldach mit modernen, ziegelroten Falzziegeln.
Zeitstellung:
1877
Behangform:
Goslarer Schablonenschiefer.
Lage am Gebäude:
Südliche Traufseite mit Zwerchhaus.
Zustand:
Partiell abgängig, hellgrau und bräunlich abwitternd.
Beschreibung:
Die Wandflächen sind geschossweise mit kleinteili-
gem Schablonenschiefer auf einer Schalung behängt.
Kleine, spitzzungige Schablonenschiefer bilden eine
netzartige Rautenstruktur. Die Geschosszonen sind
durch kleinteilig ausgebildete Zierfriese betont, im
Übergangsbereich zum Zwerchhaus mit filigran
gestalteten Schieferschablonen. In die größeren
Wandflächen wurden kreis- und rautenförmige Mus-
Anmerkung:
Baudenkmal;
historische Fensterbekleidungen;
Herstellung aufwändiger Schablonenschiefer ehemals
durch Dachdeckergesellen in den Wintermonaten
üblich.
24 Griep schreibt, dass derartige Zierfriese nach dem Ersten
Weltkrieg nicht mehr ausgeführt wurden. (Griep 1959, S.
55).
ter eingefügt, welche eine reichere Variante der netz-
artigen Grundstruktur zeigen. Die aufgelegten Orte
(Strackorte) an den Gebäudekanten und um die Fens-
ter sind nicht durchlaufend ausgeführt. Schieferro-
setten schmücken die seitlichen Brüstungsbereiche
der Fenster.
Zeitstellung:
Bauzeitlich oder kurz danach.
Herkunft/Verbreitung:
Schiefer aus Brüchen nahe Goslar; geologische Be-
zeichnung: Wissenbacher Schiefer; typischer Schablo-
nenschieferbehang für zahlreiche Goslarer Häuser,
Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg
üblich**; stadtbildprägend; typische Ornamentik weit
gehend auf Goslar beschränkt.
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