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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: St. Michaelis in Hildesheim — Hannover: Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, Heft 34.2008

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Brandorff, Helmut: Die archäologischen Unersuchungen in St. Michaelis, Hildesheim
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.51162#0107
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Die archäologischen Untersuchungen in St. Michaelis, Hildesheim
Bericht über die Ausgrabungen vom 21.02. bis 01.06.2006

103


21 Hildesheim, St. Michaelis, Schnitt 12, Befund 104, 105,
106: Fundament des Neubaus von 1910 in der Südostecke
des Südwestquerschiffs. Links das Fundament (Befund 106)
des Wandabschlusses nach den Umbauten des 17. Jahrhun-

derts.


22 Hildesheim, St. Michaelis, Schnitt 13, Befund 124: Bernwardinisches Fun-
dament unter der Südwand. Links und rechts im Bild ist ein Heizkanal von
1910 angeschnitten.

te in den anderen Querhäusern. Das Steinmaterial ist
in Mörtel gesetzt. Die Gründungstiefe beträgt circa
175 cm unter dem einmaligen Fußboden. Die Ost-
wand (Befund 105) überfängt den Befund. Er bildete
wahrscheinlich das Fundament des südlichen Wand-
abschlusses nach den Abbrüchen und Umbauten des
17. Jahrhunderts.

Schnitt 12
Schnitt 12 befindet sich in der Südostecke des Süd-
westquerhauses. Es handelt sich hier um den bis 1910
neu erbauten Teil von St. Michaelis durch den Archi-
tekten Mohrmann. Der Schnitt umfasste die ehemali-
ge Baugrube, die Verfüllung bestand ausschließlich
aus Bauschutt. Unter dem Spannfundament zwischen
dem Eckpfeiler zum Seitenschiff [C14] und Säule [1]
befand sich anstehender Ton.
Baubefunde
Das Fundament der Süd- (Befund 104) und der
Ostwand (Befund 105) ist aus mittelformatigen
Sandsteinquadern freistehend in einer Baugrube in
Zementmörtel gesetzt (Abb. 21). Zum Teil ist Stein-
material in sekundärer Verwendung wieder verarbei-
tet worden. Das Fundament ist mehrfach in unter-
schiedlichen Höhen abgetreppt. Die Gründungstiefe
konnte nicht ermittelt werden, da in einer Tiefe von
circa 220 cm unterhalb des ehemaligen Fußbodens
aus Gründen der Arbeitssicherheit nicht tiefer gegan-
gen werden konnte.
Das Spannfundament (Befund 106) zwischen dem
Eckpfeiler zum Seitenschiff [C14] und Säule [1] reicht
erheblich weiter nach außen als die Spannfundamen-

Schnitt 13
Schnitt 13 befindet sich vor der ersten Fensternische
westlich des Osteingangs im Südseitenschiff. Der
gewachsene Boden besteht aus Lösslehm mit darun-
ter anstehendem Ton, der ein Gefälle nach Süden auf-
weist. Der Lösshorizont reicht bis unter das im Zuge
der Bauarbeiten aufgeschobene Planum aus Bau-
schutt. Die sonst vielfach angetroffene Deckschicht
aus humosem Lehm fehlte hier.
Baubefunde
Das Fundament unter der Südwand (Befund 124) ist
aus großformatigen, plattigen Sandsteinblöcken in
eine senkrecht ausgehobene Baugrube im Norden
gegen deren Wandung in gelblichen Mörtel gesetzt,
stellenweise mit dünnen Platten ausgeglichen (Abb.
22). In den mittleren Lagen befindet sich besonders
reichlich Mörtel, der zum Teil herausgequollen und
gegen die Wandung der Baugrube gedrückt ist. Die
Gründungstiefe beträgt circa 170 cm unter dem ehe-
maligen Fußboden. Das Steinmaterial weist zum Teil
sehr glatte Bruchkanten auf. Zwischen den beiden
obersten Lagen (Befund 111) ist etwas hellerer Mörtel
als zwischen den Steinen von Befund 124 darunter.
Sie bilden wahrscheinlich eine eigene Verlegephase
oder sind beim gotischen Neu- bzw. Umbau der Süd-
 
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