Zur Baugeschichte des Gerichtsgebäudes
15
den an den Hauptgesimsen des Oberlandesgerichts-
gebäudes auftraten, deren Beseitigung auf 18.800
Mark veranschlagt wurde.56
Der Ausbau der Justizverwaltung hielt auch nach
1911 weiter an (1911 wurde der 5., 1920 der 6.
Senat eingerichtet und 1924 waren es acht, 1927
neun Senate), so dass vermutlich bereits während der
Baumaßnahmen von 1912-14 weitere Planungen
erforderlich wurden.
Der Einbau der Warmwasserheizungsanlage erstreck-
te sich vermutlich über mehrere Jahre. Dabei wurden
fast alle Räume bedacht. „Fritz Kaeferle, Hannover.
Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgiesserei - Fabrik
für Heizungs- und Lüftungs-Anlagen" war ab Mai
1912 mit der Installation beauftragt. Eine ausführliche
Beschreibung der Heizungsanlage mit Grundrisszeich-
nungen liegt der entsprechenden Bauakte bei. Dem-
nach wurde der Kessel im nördlichen Teil des Altbau-
kellers von 1837-42 eingerichtet (das Gebäude ver-
fügt nur über eine Teilunterkellerung, die in etwa die
westliche Altbauhälfte umfasst). Ab 1912 wurden
Wartungsprotokolle geführt, welche die Heizleistung
überwachen sollten. Demzufolge wurde eine Behei-
zung der Räume auf 20 Grad Celsius angestrebt.57
Ab 1918 gab es bereits erneute Erweiterungsplanun-
gen58, doch 1921 wurden lediglich Unterhaltungsar-
beiten durchgeführt. „Bei Ausführung der Arbeiten
ist auf sparsame Verwendung der Baumittel Bedacht
zu nehmen. Anstelle von Tapezierungen sollen auf
Anordnung des Herrn Justizministers die billigeren
Leimfarbenanstriche gewählt werden."59 Am 31. Ja-
nuar 1923 genehmigte der Justizminister einen
Linoleumbelag für den Plenarsaal. „Soweit wir die
Sachlage zu übersehen vermögen, muß der Holz-
fußboden an einigen Stellen instandgesetzt werden.
Die Arbeiten können Gefangene der Strafanstalt aus-
führen."60 1928 wurde die Telefonanlage erstmals
erweitert.61
Der anhaltende Platzmangel zeigte sich auch daran,
dass noch 1927 nicht alle Richter eigene Dienstzim-
mer im Gerichtsgebäude hatten. Infolgedessen wurde
das benachbarte Amtsgerichtsgebäude immer stärker
vom Personal des Oberlandesgerichts belegt. Ab 1926
berichtete die Presse über die Raumnöte und entspre-
chende Vergrößerungspläne des Oberlandesgerichts
wurden mit der Stadt erörtert.62 So begannen ab 1928
Umbauarbeiten im Oberlandesgerichtsgebäude (Ver-
legung der Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss,
10 Erdgeschoss Oberlandesgericht.
Karl Gunkel hat die Grundrisse der Hauptgeschosse mit ihrer Raumbelegung in der Festschrift „Zweihundert Jahre Rechts-
leben in Hannover" im Jahre 1911 festgehalten. Dabei wurden die baulichen Veränderungen farblich wie folgt dargestellt:
Schwarze Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1837-42.
Grüne Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1857-59.
Rote Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1912-14.
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den an den Hauptgesimsen des Oberlandesgerichts-
gebäudes auftraten, deren Beseitigung auf 18.800
Mark veranschlagt wurde.56
Der Ausbau der Justizverwaltung hielt auch nach
1911 weiter an (1911 wurde der 5., 1920 der 6.
Senat eingerichtet und 1924 waren es acht, 1927
neun Senate), so dass vermutlich bereits während der
Baumaßnahmen von 1912-14 weitere Planungen
erforderlich wurden.
Der Einbau der Warmwasserheizungsanlage erstreck-
te sich vermutlich über mehrere Jahre. Dabei wurden
fast alle Räume bedacht. „Fritz Kaeferle, Hannover.
Maschinenfabrik, Eisen- und Metallgiesserei - Fabrik
für Heizungs- und Lüftungs-Anlagen" war ab Mai
1912 mit der Installation beauftragt. Eine ausführliche
Beschreibung der Heizungsanlage mit Grundrisszeich-
nungen liegt der entsprechenden Bauakte bei. Dem-
nach wurde der Kessel im nördlichen Teil des Altbau-
kellers von 1837-42 eingerichtet (das Gebäude ver-
fügt nur über eine Teilunterkellerung, die in etwa die
westliche Altbauhälfte umfasst). Ab 1912 wurden
Wartungsprotokolle geführt, welche die Heizleistung
überwachen sollten. Demzufolge wurde eine Behei-
zung der Räume auf 20 Grad Celsius angestrebt.57
Ab 1918 gab es bereits erneute Erweiterungsplanun-
gen58, doch 1921 wurden lediglich Unterhaltungsar-
beiten durchgeführt. „Bei Ausführung der Arbeiten
ist auf sparsame Verwendung der Baumittel Bedacht
zu nehmen. Anstelle von Tapezierungen sollen auf
Anordnung des Herrn Justizministers die billigeren
Leimfarbenanstriche gewählt werden."59 Am 31. Ja-
nuar 1923 genehmigte der Justizminister einen
Linoleumbelag für den Plenarsaal. „Soweit wir die
Sachlage zu übersehen vermögen, muß der Holz-
fußboden an einigen Stellen instandgesetzt werden.
Die Arbeiten können Gefangene der Strafanstalt aus-
führen."60 1928 wurde die Telefonanlage erstmals
erweitert.61
Der anhaltende Platzmangel zeigte sich auch daran,
dass noch 1927 nicht alle Richter eigene Dienstzim-
mer im Gerichtsgebäude hatten. Infolgedessen wurde
das benachbarte Amtsgerichtsgebäude immer stärker
vom Personal des Oberlandesgerichts belegt. Ab 1926
berichtete die Presse über die Raumnöte und entspre-
chende Vergrößerungspläne des Oberlandesgerichts
wurden mit der Stadt erörtert.62 So begannen ab 1928
Umbauarbeiten im Oberlandesgerichtsgebäude (Ver-
legung der Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss,
10 Erdgeschoss Oberlandesgericht.
Karl Gunkel hat die Grundrisse der Hauptgeschosse mit ihrer Raumbelegung in der Festschrift „Zweihundert Jahre Rechts-
leben in Hannover" im Jahre 1911 festgehalten. Dabei wurden die baulichen Veränderungen farblich wie folgt dargestellt:
Schwarze Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1837-42.
Grüne Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1857-59.
Rote Texte/Linien veranschaulichen den baulichen Zustand von 1912-14.