Landkreis Diepholz
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wurde, aber möglicherweise noch älter war. Das kleine
Fachwerkhaus mit vier Gefachen besaß an der
Wasserradseite eine holzverschalte Giebelwand. Das
große hölzerne Wasserrad, ein Staberrad mit leicht
gekröpften Schaufeln, wurde unterschlächtig beauf-
schlagt. Es gab einen Mühlenweiher, der von 1900 bis
1920 als öffentlicher Badeteich benutzt wurde. 1912
ließ man eine Francis-Turbine der Firma C. Scholz aus
Osnabrück in einem separaten Turbinenhaus einrichten.
1952 erfolgte mit dem Verkauf des Wasserrechts die
Stilllegung der Mühle. Bis in die 1990er Jahre existierte
das nicht mehr betriebsfähige Stehende hölzerne
Vorgelege, jedoch kein Wasserrad mehr. Wie auch bei
der Mühle in Vorwerk hatte die Sule-Begradigung der
Mühle das Wasser genommen. Das heute angebrachte
Wasserrad ist eine Attrappe. Es wurde im Zuge einer
Dorferneuerungsmaßnahme mit dem jetzigen Grund-
werk, das genauso wenig wie das Wasserrad eine
authentische Rekonstruktion ist, eingerichtet. Das alte
Getriebe im Gebäude und die verschlammte Turbine
wurden entfernt. Es existieren lediglich noch zwei Mahl-
steine aus Süßwasserquarzit, Durchmesser 1,25 m,
sachfremd in die Gebäudeaußenwände eingemauert.
Sulingen-Groß Lessen
Ehemalige Motormühle Husmann-Töpelmann
Die Motormühle ist 1910 mit zwei Steinmahlgängen,
Sichter, Reinigung und Beize zunächst mit einem
Deutz-Dieselmotor und schließlich mit einem Elektro-
motor erbaut worden. Bis circa 1960 in Betrieb, ist das
Mühlengebäude um 1985 abgebrochen worden.
Sulingen-Groß Lessen
Ehemalige Windmühle Wardinghausen
Die auf dem Urmesstischblatt von 1897/99 Nr. 3318
circa 200 m südlich der jetzigen B 214 bei Groß
Lessen-Wardinghausen noch verzeichnete Holländer-
mühle der Hofstelle Meyer-Vallan ist 1989 nach Gan-
derkesee-Habbrügge transloziert worden. Dort wird
sie zum Wohnen und zur Stromerzeugung genutzt.
Eigentümerin ist die Familie Westphal. Die Arbeitsma-
schinen, soweit sie noch brauchbar waren, gingen
nach Schweindorf, Ldkr. Wittmund.'
Die Mühle soll um 1870 am Standort Groß Lessen-
Wardinghausen erbaut worden sein, möglicherweise
schon damals aus Teilen zweier Mühlen zusammenge-
setzt. Es gibt die Vermutung, dass es sich ehemals um
eine Entwässerungswindmühle gehandelt habe.2 Wo
sie vor 1870 gestanden hatte, ist unbekannt. Die rela-
tiv kleine Galerieholländermühle mit Steert hatte eine
Turmhohe von circa 11,70 m (Erdgeschoss sowie Ga-
leriegeschoss aus Mauerwerk, darüber ein Holz-
achtkant) und eine Flügelflucht von circa 19,50 m.
Sulingen, Wassermühle des Meyerhofs, Foto undatiert
(Foto: W. Aufderheide, Sulingen)
Sulingen-Groß Lessen, ehemalige Motormühle Husmann-
Töpelmann
Sulingen-Groß Lessen, ehemalige Windmühle Wardinghausen,
um 1950
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wurde, aber möglicherweise noch älter war. Das kleine
Fachwerkhaus mit vier Gefachen besaß an der
Wasserradseite eine holzverschalte Giebelwand. Das
große hölzerne Wasserrad, ein Staberrad mit leicht
gekröpften Schaufeln, wurde unterschlächtig beauf-
schlagt. Es gab einen Mühlenweiher, der von 1900 bis
1920 als öffentlicher Badeteich benutzt wurde. 1912
ließ man eine Francis-Turbine der Firma C. Scholz aus
Osnabrück in einem separaten Turbinenhaus einrichten.
1952 erfolgte mit dem Verkauf des Wasserrechts die
Stilllegung der Mühle. Bis in die 1990er Jahre existierte
das nicht mehr betriebsfähige Stehende hölzerne
Vorgelege, jedoch kein Wasserrad mehr. Wie auch bei
der Mühle in Vorwerk hatte die Sule-Begradigung der
Mühle das Wasser genommen. Das heute angebrachte
Wasserrad ist eine Attrappe. Es wurde im Zuge einer
Dorferneuerungsmaßnahme mit dem jetzigen Grund-
werk, das genauso wenig wie das Wasserrad eine
authentische Rekonstruktion ist, eingerichtet. Das alte
Getriebe im Gebäude und die verschlammte Turbine
wurden entfernt. Es existieren lediglich noch zwei Mahl-
steine aus Süßwasserquarzit, Durchmesser 1,25 m,
sachfremd in die Gebäudeaußenwände eingemauert.
Sulingen-Groß Lessen
Ehemalige Motormühle Husmann-Töpelmann
Die Motormühle ist 1910 mit zwei Steinmahlgängen,
Sichter, Reinigung und Beize zunächst mit einem
Deutz-Dieselmotor und schließlich mit einem Elektro-
motor erbaut worden. Bis circa 1960 in Betrieb, ist das
Mühlengebäude um 1985 abgebrochen worden.
Sulingen-Groß Lessen
Ehemalige Windmühle Wardinghausen
Die auf dem Urmesstischblatt von 1897/99 Nr. 3318
circa 200 m südlich der jetzigen B 214 bei Groß
Lessen-Wardinghausen noch verzeichnete Holländer-
mühle der Hofstelle Meyer-Vallan ist 1989 nach Gan-
derkesee-Habbrügge transloziert worden. Dort wird
sie zum Wohnen und zur Stromerzeugung genutzt.
Eigentümerin ist die Familie Westphal. Die Arbeitsma-
schinen, soweit sie noch brauchbar waren, gingen
nach Schweindorf, Ldkr. Wittmund.'
Die Mühle soll um 1870 am Standort Groß Lessen-
Wardinghausen erbaut worden sein, möglicherweise
schon damals aus Teilen zweier Mühlen zusammenge-
setzt. Es gibt die Vermutung, dass es sich ehemals um
eine Entwässerungswindmühle gehandelt habe.2 Wo
sie vor 1870 gestanden hatte, ist unbekannt. Die rela-
tiv kleine Galerieholländermühle mit Steert hatte eine
Turmhohe von circa 11,70 m (Erdgeschoss sowie Ga-
leriegeschoss aus Mauerwerk, darüber ein Holz-
achtkant) und eine Flügelflucht von circa 19,50 m.
Sulingen, Wassermühle des Meyerhofs, Foto undatiert
(Foto: W. Aufderheide, Sulingen)
Sulingen-Groß Lessen, ehemalige Motormühle Husmann-
Töpelmann
Sulingen-Groß Lessen, ehemalige Windmühle Wardinghausen,
um 1950