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Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege [Editor]; Institut für Denkmalpflege [Editor]
Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen: Mühlen in Niedersachsen und Bremen — Petersberg: Imhof, Heft 40.2013

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Mühlenbestand in den Gemeinden (alphabetisches Register)
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https://doi.org/10.11588/diglit.51161#0152
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148

Mühlen in Niedersachsen und Bremen

Varrel, Motormühle Niermeyer, 2010


Varrel
Bahnhofstraße 11
Motormühle Friedrich Niermeyer
Das kleine zweigeschossige Motormühlengebäude
mit dem Erdgeschoss aus Backsteinsichtmauerwerk
und verputztem Obergeschoss entstand Anfang des
20. Jahrhunderts nahe der Haltestelle Varrel der
Bahnlinie Rahden-Sulingen. Die technische Ausstat-
tung ist in Resten erhalten: zwei Steinmahlgänge auf
einer um ein halbes Geschoss erhöhten Mahlbühne
mit Steinkran und Steinzange; unter der Mahlbühne
ein Liegendes Vorgelege mit Kegelradgetriebe unter
den Mahlgängen und Riemenscheiben für andere
Arbeitsmaschinen; ein Elektromotor befindet sich in
einem eingeschossigen Anbau mit Pultdach. Das
Gebäude ist innen in verwahrlostem Zustand und
außen sanierungsbedürftig.


Varrel, Windmühle Wiegmann
(Archiv W. Böckelmann, Wehrbleck)

Varrel, Windmühle Wiegmann, 2010


Varrel
Mühlenstraße 5
Windmühle Wiegmann
1866, als die Gewerbefreiheit sich allmählich durchzu-
setzen begann, erbaute Conrad Meyer die Galerie-
holländermühle, um sie zu verpachten. Sie liegt an der
Straße Varrel-Ströhen etwa 1,5 km nördlich seines
Erbhofs in Dörrieloh. Nach mehreren Besitzer- und
Pächterwechseln pachtete 1925 Heinrich Friedrich-
Wilhelm Wiegmann die Mühle, die nach dem Kauf
1940 im Besitz dieser Familie blieb. Der Pachtvertrag
zwischen seinem Vorpächter, dem Müller August
Bollhorst, und dem damaligen Mühlenbesitzer August
Bredemeyer aus dem Jahre 1910 ist erhalten.1 Boll-
horst war allerdings schon seit 1901 Mühlenpächter.
Gegenstand der Verpachtung waren neben der
Mühle mit sechs Gängen das Wohnhaus, ein
Backhaus, Stallungen und diverse Ländereien, unter
anderem ein Stück Land für den Plaggenhieb. Als
Wiegmann die Mühle übernahm, ließ er sie instand
setzen, errichtete eine Lagerhalle, eine Sägerei und
richtete eine Getreidetrocknungsanlage ein. 1945
mussten nach einem Kriegsschaden zwei Flügel abge-
nommen werden. Man arbeitete seitdem mit Elektro-
motoren.2 Vorher war die Mühle mit Jalousiezeug und
Ventikantenflügeln ausgestattet {40}. Die Kappe
besaß einen Steert. Auf dem achtkantigen Unterbau
aus Backsteinsichtmauerwerk sitzt ein taillierter Stapel
aus Holz, verkleidet mit Blechplatten. Es gab Mahl-
gänge für Schrot und Feinmehl, eine Ölmühlenein-
richtung mit einer Rammpresse und das Sägewerk.
Derzeit (2009) werden der Mühlenbetrieb und der
Landhandel von Uwe und Jürgen Wiegmann geführt.
Der Mühlenstumpf ist umbaut von Lagergebäuden
und Silos. Im Mühlenstumpf befinden sich noch fol-
gende Arbeitsmaschinen gelegentlich in Gebrauch:
 
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