Einführung
7
Recherchen und restauratorische Untersuchungen
durch die Verfasserin erfolgten und in solche, die
anhand von Literatur- und Quellenrecherchen er-
forscht wurden. Insgesamt sind elf Objekte für die
restauratorische Bearbeitung und 18 als Vergleichs-
beispiele ausgewählt. Diese Ergebnisse dienen als
Grundlage für die vorliegende Auswertung und Zu-
sammenfassung der Restaurierungsmethodik an
Wandmalereien (vgl. S. 44-79).
Eine restauratorische Untersuchung aller ausgewähl-
ten Wandmalereien war im Rahmen der vorliegenden
Arbeit aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die
Auswahl der Malereien für eine restauratorische Un-
tersuchung wurde daher vornehmlich aufgrund prak-
tischer Anforderungen erstellt. In vielen Fällen handelt
es sich um Gewölbeausmalungen oder Ausmalungen
oberer Wandbereiche, deren Erreichbarkeit nicht
durch ein Rollgerüst gegeben war und die daher aus-
scheiden mussten.
Ebenfalls aus finanziellen Gründen musste auf natur-
wissenschaftliche Analysen verzichtet werden. Zudem
wünschten die meisten Kirchengemeinden keine
Probenentnahmen.
Die zusätzlich geplante Bearbeitung der Restaurie-
rungsgeschichte der 1950er/60er Jahre konnte nur in
Teilen erfolgen. Bedauerlicherweise wurde der Ver-
fasserin seitens der zuständigen kirchlichen Behörden
aus Datenschutzgründen nicht gestattet, diese ver-
gleichend auszuwerten. Daher erfolgt im Katalog nur
eine Auflistung und Beschreibung dieser Maßnah-
men. Die als sinnvoll erachtete, weitergehende Auf-
arbeitung bleibt nachfolgenden Generationen Vorbe-
halten.
Da bislang keine fundierte Aufarbeitung der Ge-
schichte der Denkmalpflege und Restaurierung in
Niedersachsen vorliegt, stützt sich die Arbeit zu wei-
ten Teilen auf Archivmaterial und zeitgenössische Pri-
märliteratur. Alle Ergebnisse zur Geschichte der nie-
dersächsischen Denkmalpflege, zum Personenkreis
und zu den restauratorischen Untersuchungen der
Wandmalereien entstammen, soweit nicht anders
bezeichnet, den Recherchen und Untersuchungen der
Verfasserin.
Aufbau der Arbeit
Der Textteil enthält zunächst eine Darstellung der
denkmalpflegerischen Richtlinien und Strukturen vom
ausgehenden 19. bis in die 30er Jahre des 20. Jahr-
hunderts. Diese galten für Preußen und damit auch
für die Provinz Hannover. Die eigenständig regierten
Länder hatten eigene Richtlinien, orientierten sich
aber weitgehend an Preußen. Betrachtet wird sowohl
die staatliche als auch die kirchliche Denkmalpflege,
die auf die Restaurierung von Wandmalereien in
Kirchen großen Einfluss hatte. Auch die Kooperation
zwischen den staatlichen und den kirchlichen Be-
hörden verdient eine nähere Betrachtung. Da davon
auszugehen ist, dass auch einzelne Personen, die ent-
weder von kirchlicher und staatlicher Seite die Res-
taurierungen betreuten oder ausführten, Einfluss auf
das Restaurierungsergebnis hatten, wird dem Perso-
nenkreis von Denkmalpflegern und Restauratoren/
Kirchenmalern ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die allgemeine Situation der Wandmalereirestaurie-
rung im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert
wird auf den Seiten 27-43 dargestellt. Anhand von
Fallbeispielen und theoretischen Abhandlungen wer-
den damit die Voraussetzungen für die restauratori-
schen Entwicklungen in Niedersachsen dargelegt. Das
anschließende Kapitel (S. 44-79) stellt den eigentli-
chen Arbeitsschwerpunkt dar und beinhaltet die
Zusammenfassung und Auswertung der Untersu-
chungen zur Restaurierungsgeschichte von Wandma-
lereien zwischen 1899 und 1939, die im Katalog
detailliert ausgeführt sind. Exemplarisch werden die
Freilegungs- und Restaurierungsmethoden dargestellt
und kritisch beleuchtet. Der Zusammenhang zwi-
schen der Entwicklung der Restaurierungsmethoden
und grundlegenden restauratorischen Auffassungen
und Veränderungen des Denkmalpflegeverständ-
nisses wird herausgearbeitet. Dann folgt der Vergleich
(S. 80-90) der niedersächsischen Restaurierungsme-
thoden mit den praktischen Entwicklungen in ande-
ren Regionen Deutschlands. Am Schluss des Textteils
befinden sich die Biografien von Denkmalpflegern,
Kirchenmalern und Restauratoren mit ihren Werkver-
zeichnissen.
Der zweite Teil der Arbeit enthält den Katalog mit aus-
gewählten Beispielen zur Restaurierungsgeschichte
mittelalterlicher Wand- und Gewölbemalereien in Nie-
dersachsen. Er gliedert sich in die Kataloge A und B.
Katalog A enthält die restauratorisch untersuchten
Wandmalereien, Katalog B die aufgrund von Quellen-
recherchen herangezogenen Vergleichsbeispiele. In
beiden findet sich eine Beschreibung der Malereien,
die Restaurierungsgeschichte, die Auswertung der
Quellen zur Restaurierungsgeschichte und die Rele-
vanz der Restaurierungsgeschichte für die kunsthisto-
rische Einordnung. Außerdem sind Literatur, Quellen
und Bildmaterial aufgeführt. Katalog A beinhaltet
zusätzlich die Beschreibung des heutigen Erhaltungs-
zustands auf der Grundlage der durchgeführten
restauratorischen Untersuchungen.
Forschungsstand
In vielerlei Hinsicht wurde in der vorliegenden Arbeit
Grundlagenforschung betrieben. Vor allem zur
Geschichte der niedersächsischen Denkmalpflege, zur
Restaurierungsgeschichte der ausgewählten Wand-
malereien und zu den Konservatoren und Restaura-
7
Recherchen und restauratorische Untersuchungen
durch die Verfasserin erfolgten und in solche, die
anhand von Literatur- und Quellenrecherchen er-
forscht wurden. Insgesamt sind elf Objekte für die
restauratorische Bearbeitung und 18 als Vergleichs-
beispiele ausgewählt. Diese Ergebnisse dienen als
Grundlage für die vorliegende Auswertung und Zu-
sammenfassung der Restaurierungsmethodik an
Wandmalereien (vgl. S. 44-79).
Eine restauratorische Untersuchung aller ausgewähl-
ten Wandmalereien war im Rahmen der vorliegenden
Arbeit aus finanziellen Gründen nicht möglich. Die
Auswahl der Malereien für eine restauratorische Un-
tersuchung wurde daher vornehmlich aufgrund prak-
tischer Anforderungen erstellt. In vielen Fällen handelt
es sich um Gewölbeausmalungen oder Ausmalungen
oberer Wandbereiche, deren Erreichbarkeit nicht
durch ein Rollgerüst gegeben war und die daher aus-
scheiden mussten.
Ebenfalls aus finanziellen Gründen musste auf natur-
wissenschaftliche Analysen verzichtet werden. Zudem
wünschten die meisten Kirchengemeinden keine
Probenentnahmen.
Die zusätzlich geplante Bearbeitung der Restaurie-
rungsgeschichte der 1950er/60er Jahre konnte nur in
Teilen erfolgen. Bedauerlicherweise wurde der Ver-
fasserin seitens der zuständigen kirchlichen Behörden
aus Datenschutzgründen nicht gestattet, diese ver-
gleichend auszuwerten. Daher erfolgt im Katalog nur
eine Auflistung und Beschreibung dieser Maßnah-
men. Die als sinnvoll erachtete, weitergehende Auf-
arbeitung bleibt nachfolgenden Generationen Vorbe-
halten.
Da bislang keine fundierte Aufarbeitung der Ge-
schichte der Denkmalpflege und Restaurierung in
Niedersachsen vorliegt, stützt sich die Arbeit zu wei-
ten Teilen auf Archivmaterial und zeitgenössische Pri-
märliteratur. Alle Ergebnisse zur Geschichte der nie-
dersächsischen Denkmalpflege, zum Personenkreis
und zu den restauratorischen Untersuchungen der
Wandmalereien entstammen, soweit nicht anders
bezeichnet, den Recherchen und Untersuchungen der
Verfasserin.
Aufbau der Arbeit
Der Textteil enthält zunächst eine Darstellung der
denkmalpflegerischen Richtlinien und Strukturen vom
ausgehenden 19. bis in die 30er Jahre des 20. Jahr-
hunderts. Diese galten für Preußen und damit auch
für die Provinz Hannover. Die eigenständig regierten
Länder hatten eigene Richtlinien, orientierten sich
aber weitgehend an Preußen. Betrachtet wird sowohl
die staatliche als auch die kirchliche Denkmalpflege,
die auf die Restaurierung von Wandmalereien in
Kirchen großen Einfluss hatte. Auch die Kooperation
zwischen den staatlichen und den kirchlichen Be-
hörden verdient eine nähere Betrachtung. Da davon
auszugehen ist, dass auch einzelne Personen, die ent-
weder von kirchlicher und staatlicher Seite die Res-
taurierungen betreuten oder ausführten, Einfluss auf
das Restaurierungsergebnis hatten, wird dem Perso-
nenkreis von Denkmalpflegern und Restauratoren/
Kirchenmalern ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die allgemeine Situation der Wandmalereirestaurie-
rung im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert
wird auf den Seiten 27-43 dargestellt. Anhand von
Fallbeispielen und theoretischen Abhandlungen wer-
den damit die Voraussetzungen für die restauratori-
schen Entwicklungen in Niedersachsen dargelegt. Das
anschließende Kapitel (S. 44-79) stellt den eigentli-
chen Arbeitsschwerpunkt dar und beinhaltet die
Zusammenfassung und Auswertung der Untersu-
chungen zur Restaurierungsgeschichte von Wandma-
lereien zwischen 1899 und 1939, die im Katalog
detailliert ausgeführt sind. Exemplarisch werden die
Freilegungs- und Restaurierungsmethoden dargestellt
und kritisch beleuchtet. Der Zusammenhang zwi-
schen der Entwicklung der Restaurierungsmethoden
und grundlegenden restauratorischen Auffassungen
und Veränderungen des Denkmalpflegeverständ-
nisses wird herausgearbeitet. Dann folgt der Vergleich
(S. 80-90) der niedersächsischen Restaurierungsme-
thoden mit den praktischen Entwicklungen in ande-
ren Regionen Deutschlands. Am Schluss des Textteils
befinden sich die Biografien von Denkmalpflegern,
Kirchenmalern und Restauratoren mit ihren Werkver-
zeichnissen.
Der zweite Teil der Arbeit enthält den Katalog mit aus-
gewählten Beispielen zur Restaurierungsgeschichte
mittelalterlicher Wand- und Gewölbemalereien in Nie-
dersachsen. Er gliedert sich in die Kataloge A und B.
Katalog A enthält die restauratorisch untersuchten
Wandmalereien, Katalog B die aufgrund von Quellen-
recherchen herangezogenen Vergleichsbeispiele. In
beiden findet sich eine Beschreibung der Malereien,
die Restaurierungsgeschichte, die Auswertung der
Quellen zur Restaurierungsgeschichte und die Rele-
vanz der Restaurierungsgeschichte für die kunsthisto-
rische Einordnung. Außerdem sind Literatur, Quellen
und Bildmaterial aufgeführt. Katalog A beinhaltet
zusätzlich die Beschreibung des heutigen Erhaltungs-
zustands auf der Grundlage der durchgeführten
restauratorischen Untersuchungen.
Forschungsstand
In vielerlei Hinsicht wurde in der vorliegenden Arbeit
Grundlagenforschung betrieben. Vor allem zur
Geschichte der niedersächsischen Denkmalpflege, zur
Restaurierungsgeschichte der ausgewählten Wand-
malereien und zu den Konservatoren und Restaura-