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Archiv für christliche Kunst: Organ des Rottenburger Diözesan-Kunstvereins — 12.1894

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Nr. 10
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Die Gemäldesammlung des bischöflichen Diözesan-Museums im Rottenburg a. N.
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https://doi.org/10.11588/diglit.15911#0098

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— 89

ziemlich frühe Bilder der N ö r d l i u g e r
Schule. S. Nr. 18, 19, 27, 38, 39.
Nr. 42. Dreifaltigkeitsbild; Gott-
vater hält stehend den Leichnam Jesn;
der hl. Geist schwebt darüber; Hinter-
grund eine Mauer mit Zinnen uub blauer
Himmel. Gut erhalten und ein vorzüg-
liches Bild von Hans Schän felin.

Hans Leonhard Schänfelin, geb. ca. 1480 in
Nürnberg, Gehilfe Dürers, thälig in Nürnberg,
später in Nördlingen, gest. 1540. Ein begabter,
sehr produktiver, aber kein tiefer und gründlicher
Künstler; seine Arbeiten sehr ungleich, einzelne
amnuthig, andere unerfreulich. Eigenartiger Kopf-
typus. Hauptwerke im Nathhaus, der Gevrgs-
kirche und der städtischen Sammlung in Nörd-
lingen.

Nr. 43, 44. M u t t e r A n n a s e l b d r i t t
nitd St. I o h a n n e s B a p t i st a, 2 Ta-
feln von je 146 cm Höhe, 46 cm Breite,
prächtige Werke von Z e i t b l o m s eigener
Hand, aber durch Restauration schwer
verdorben. S. Nr. 24, 25.

Nr. 45. St. Eligius, Bischof (mit Kelch
und Hämmerchen), Gemälde auf Holz,
61:41 cm groß, von Bernhard
Striegel (nicht Zeitblom). S. Nr. 3
bis 6.

Nr. 46. Mariä Verkündigung;
Holztafel 94:79 cm groß; eine Art
offener Terrasse; Maria kniet an einem
Betstuhl unter einem Baldachin. Zeigt
Verwandtschaft mit dem M e i st e r von
Meßkirch. S. Nr. 17. 18.

Nr. 47 und 48. Papst Urban und
Bischof M a r t i n n s , Bischof
Blasius und B i s ch o f m i t S ch w e r t,
im Harnisch ltnb mit P luviale;
zwei Holztafeln, 138 cm hoch, 56 cm
breit; unterhalb zwei männliche und
zwei weibliche Stifter mit den Wappen
der Haller Familien Schwanhals und
Schäuffele. Vielleicht Werke der Hal-
ler L o k a l s ch u l e.

Nr. 49. 50. Z w e i Br n st b i ld e r, wahr-
scheinlich Maria mtb Johannes
mitei' dem Krenz, ans einem gro-
ßen Bild ausgeschnitten nnd fast ganz
übermalt. Die Rückseite hat noch al-
ten Goldgrund. Größe 33 : 41 cm
Herkunft wegen Uebermalnng nicht mehr
zu bestimmen.

Nr. 51. 52. Martyrium des hl. Se-
bastian, zwei Tafeln 137 cm hoch,

58 cm breit: auf der eilten der Heilige,
in reicher Landschaft, an den Baum ge-
bunden, mit Lendentnch und seitlich
herabwallendem rothen Mantel; auf
der andern ein Befehlshaber mit Helle-
barde und zwei Bogenschützen, von
welchen der eine eben den Bogen spannt,
der andere den Pfeil abschießt. Von
einem Schüler B u r g k m a i e r s. S.
Nr 15. 16.

Nr. 53. Christus am Oelberg mit
den drei Jüngern; ans einem Felsen
steht vor Christus der Kelch; Judas
kommt, den Beutel um den Hals, zur
Gartenpforte herein. Ein ziemlich frühes
Bild der schwäbischen Schule, auf
Holz 90 cm hoch, 78 cm breit.

Nr. 54. Anbetung der Könige, auf
Holz 115:109 cm; nur Maria mit
dem Kind, in offener Hütte sitzend, und
die drei Könige; ein Engel hält oben
den Stern; wenig Landschaft, Goldhin-
tergrnnd. Schlichtes, frühes Bild der
s ch w ä b i s ch e ti Schule.

Nr. 55 nnd 56. St. Ottilia, Mag-
dalena, Apollonia lt n b S t. U l-
rich, Afra (an Säule gebunden, unten
loderndes Feuer), S i m b r e ch t (Bischof,
zu Füßen ein nacktes Kindchen, das
ein Eber beschnüffelt), zwei Tafeln,
123 cm hoch, 109 cm breit, Holz.
Nicht Augsburger, sondern Ul in er
Schule, von derselben Hand wie die
fälschlich Zeitblom zngeschriebenen Al-
tarbilder im Dom zu Augsburg.

Nr. 57. Heilige Familie, Oelgemälde,
130:114 cm groß, Kniestnck, ans dem
vorigen Jahrhundert; Nachahmung des
Stiles der Carracci, der Stifter der
Schule von Bologna am Ende des 16.
und Anfang des 17. Jahrhunderts.

Nr. 58. Der Zinsgroschen, Knie-
stück, auf Leinwand, 143:116 cm, mit
drei Figuren; Originalgemälde von
Bernardo Strozzi, nicht übermalt.
Bernardv Strozzi, 1581—1644, unter
Caravaggio's Einfluß gebildet; sein Naturalis-
mus geht mehr ins Kecke, Flotte; glänzend im
Colorit. Religiöse Bilder in Dresden (Rebekka
am Brunnen).

Nr. 59. Pieta, kleine Holzsknlptnr des
15. Jahrhunderts mit fünf Figürchen,
55 cm breit, 36 cm hoch, zart nnd
bewegt.
 
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