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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXI. Beschaffenheit der Erdoberfläche der Heidelberger Gemarkung
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0140
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oder grün, bisweilen auch in Crystallen von Isis—2 Zoll Länge
vorhanden; manche davon sind zerbrochen und durch Quarzmassen
wieder verkittet. An manchen Stellen hat der grobkörnige (jüngere)
den seinkörnigen (altern) Ganggranit durchsetzt. Bruchstücke, von dem
porphyrartigen in den Ganggranit eingeschlossen, sowie ausgezeichnete
Neibungs flächen sind keine Seltenheit. Die Grenze zwischen dem
grobkörnigen und porphyrartigen Granit ist in: Allgemeinen nicht
immer deutlich; die Ränder des grobkörnigen nehmen oft crystal-
linische Structur an, eine Folge schneller Abkühlung; die Gangmasse
in der Mitte der Gänge wird porphyrartig. Dagegen ist die Grenze
zwischen dem feinkörnigen und Gebirgsgranit meist sehr deutlich, be-
sonders da, wo dieser schon verwittert. Beide Theile sind dann nur
gering zusammengehalten; mit der Tiefe jedoch nimmt der Zusammen-
hang zu. Die Größe der Einschlüsse des porphyrartigen im feinkör-
nigen Granit ist verschieden, es sind bald Massen von 10 Fuß und
darüber, bald nur von einigen Linien Durchmesser, wobei jedoch die
Umrisse scharf und erkennbar bleiben; die Ganggranite erscheinen auch
da, wo sie das rothe Todtliegende berühren, scharf abgeschnitten. Die
Mächtigkeit der Ganggrnnite wechselt von 4 Zoll bis 1 Fuß und
darüber. Die eigentliche Beschaffenheit der Masse ist die der Gebirgs-
granite (Feldspath, Quarz, Glimmer), jedoch mit etlichen Beimengungen.
Vorerst ist hier zu nennen: Turmalin, besonders auftretend an der
Grenze gegen den porphyrartigen Granit. Seine Farbe ist stets die
schwarze. Nur selten ist eines der Enden ausgebildet. An: meisten
findet sich Turmalin in erystallinischen, strahligen Massen; es sind
stengelige, in der Richtung der Hauptaxe in die Länge gezogene Cry-
stalle, in strahligen und sternförmigen Parthien, in letzterer Weise
besonders schön im feinkörnigen Ganggranit. Die Turmalinmassen
erscheinen gleich Flecken aus der Oberfläche des Gesteins. Der Tur-
malin ist ein treuer Begleiter des silberweißen Glimmers. Wo der
jüngere den ültern Ganggranit durchsetzt, bildet er gleichsam das
Salband. In der Mitte der Gänge des grobkörnigen Granits ziehen
sich oft 2—3 parallele Schnüre von Turmalin hin, welche den: Gang
immer in gleicher Richtung folgen. Auch aus den zarten Blättchen
des silberweißen Glimmers ragen kleine zierliche Turmalincrystalle
hervor, deren Mittelpunkt sie gleichsam durchbohrt haben. Auf den
 
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