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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXIII. Der Thesaurus picturarum
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0155
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allerlep schönen Schawessen vonn Vögeln und anderen lustigen Sachen,
Auch sanfter vieler köstlicher Trachten, Music, Freudenschüssen aus
dem großen Geschütz bei Lag und nacht, tantzen, springen, jubiliren
bis morgens gegen tag unnd anderer Kurtzweill mehr gehalten wor-
denn. Dinstags den 9. 6ju8ä6vi nach den: mittag Jmbs hatt man
im Schloßhoff, welcher durchaus mit Sandt überschütt gewesen, einen
Fußturnier gehalten in gantzen Khüriffen, mit breiten Tartschen,
welcher gar lustig gewesen.
Mitwochs den 10. auf nachmittag hatt man im Churs. Gartten
schöne uffzüge zum Ringle rennen, Stengle brechen über die Bargen
und Kübellstechen gehalten, unnd uff den Abendt selbigen tags ein
sehr stattlich Fewerwerckh von 2500 Racketlinn.
Donderstags den 11. gleichfalls nachmittag, hatt man abermals
einen, aber nuhr gemeinen Fußturnier zu Hoff gehalten.
Freitags den 12. hatt wider nachmittag daselbst zu Hoff sechs
wilde Schwein, dreyzehn Füchß und zehen Hahne gehetzt.
Welche Hochzeitliche Freudt und Kurzweil also geweret hat biß
uff Sambstag den 13. Decembris, da sie morgens umb 8 Uhren
sonderlich die Fürsten wider vonn einander unnd mitt Ihnen der
Churfürst nacher Darmstadt getzogenn, allda Landtgraff Görg den 15.
6gu8ä6vi seiner junger Herren Hoffmeister auch eine Hochzeit ge-
halten hatt.
Diese Hochzeitten unnd Zusammenkunft der Hoch- und Wolge«
melter Fürsten und Herren, So gleichwol zuuorn uff der Churfürstl.
Kindttauff angestellt, Sie auch Alle damals schon beschrieben, aber
weil das junge Herrlin allso zeitlich gestorbenn, biß dahero verschoben«
und wie man vermeint, nicht fürnehmlich dieser Edler Hochzeitter
wegen Sonnder des Türkischen unnd Spannischen, in sonderheitt aber
des Straßburgischen Wesens halber (uff welches schon zuuor der CH.
Pfaltz ettliche Tonnen Goldts gangen seindt) angesehen und gemeint
gewesenn, haben die CH. Pfaltz bey diesenn ohne das sehr geschwin-
den tewern Zeitten, und vorhin nicht überflüssigem Vorrath an Gelt,
Wein (dessen täglich etlich nicht wenig Fuder ufgangen), Khorn,
Habern, Fleisch und andern Victualien (Sintemal vonn dem 8. De-
cembris äbents ahn, bis uff den 13. 6,sti8(l6m Alle Jmbs allein zu
Hoff über 300 Tisch gespeiset worden seint, ohne das Jhenige, so an
 
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