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Archiv für die Geschichte der Stadt Heidelberg: eine Vierteljahresschr — 1.1868

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XXX. Mordversuch auf Friedrich IV.
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https://doi.org/10.11588/diglit.35626#0226
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über sein Eysengreinns Rübenackher geritten, Ihre Churs. Gn. allein
nütt wenig Knechten, die Junckern aber und andere Diener etwas
ferner vonn Ihrer Churs. Gn. uff einer seitten, hatt er gefragt, wo
der Churfürst reitte Anndt Zillart, einer aus den Cammer Junckern
seines Eysengreins Vorhabens unwiffendt ihm Ihre Churf. Gn. ge-
zeigt, ist er stracks uff dieselb ganntz trutzig unnd grinnnig zuge-
lauffen, mitt bedecktem Haicht Sie dutzent gerechtfertiget, was Sie
ihme über seinen Ackher zu reitten rmnd daß sein zu uerderbeu hetten,
da er doch dem Kheyser fchatzung geben, unnd Ihren Churf. Gn.
alle beschwerungen leisten mäste, Auch Ihre Churf. Gn. nütt fluchen
unnd vielen schändlichen üppigen warten für einen solchen Herren
gescholten, der seine Underthanen verderbe, das Lanndt beschwere,
viel unnütz verthue unnd verschenke unnd also damitt Ihrer Churf.
Gn. Pferdt an den Zaum gefallenn, dasselb vest gehalten, zu Ihrer
Churf. Gn. gesagt Nuhn steig eilendts von: Pferdt herab unnd gib
eß nur, oder du must vor meiuen Augen sterben, Auch also baldt an
seine Plauth gegriffen, dieselb außgezogenn unnd damitt einen streich
uff Ihre Churf. Gn. gethan Alda dann Ihre Churf. Gn. nach ihm
geschossen, aber sein verfehlt haben.
Daruff ist des Falckhners Conesky Knecht, Görg M. aus dem
Würtenberger Lanndt bärtig ein starcker redlicher, dapferer Kerle,
so nechst hinder dem Churfürsten geritten herfür geriickt, JhmEysen-
grein in den Streich gefallen unndt denselben vom Churfürsten ab-
gewendet, welcher uff ihu Görgen gangen, Ihm ein große wunnde
in seinen Hutt unnd in den linken Arm gehawen unnd da der Hutt
nicht etwas dickh gewesen, auch souuderlich die beide darub, auch er
Görg also ein gros Haar gehabt hette, Jhnr der streich durch den
Khopff ganngen oder da er dem Churfürsten gerathen were er Ihr
Churf. Gu. über den schlaf her zu todt gehaweu hette, Wie wol Jhre
Churf. Gu. auch etwas am linken Ärm unnd an einem finger ver-
wundet worden seindt.
Nach diesenl ist der gemelt Görg alsbaldten von seinem Pferdt
abgestiegeu, hatt den Eysengrein nüt gelvaldt vonn Ihrer Churf.
Gn. gerissen unnd zu bodenn geschlagen. Als er nuhn gelegen,
seindt die Junckern unnd andere diener, so sich zuuor nicht wagen
wöllen oder dürffen, alle herzugerenndt, haben in ihn Eysengrein
 
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