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VI, 2. Schisma in Alexandrien

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aufserhalb der heiligen Dreifaltigkeit stehen." Die Mönche
aber wollten es nicht annehmen, indem sie sagten: „Petros
hat Gemeinschaft mit den Oberpriestern, die nicht ebenso
wie er ausdrücklich die Synode und den Tomos verflucht
5 haben." Da sprach Petros: „Mit ihnen verkehre ich als mit
solchen, die das Henotikon des Kaisers angenommen haben,
welches alles beseitigt, was irgendwo verhandelt ist als
ein über die drei heiligen Synoden hinausgehender Zusatz,
ich meine nämlich die zu Nikaia, Ephesos und Konstan-

io tinopel; und ich habe in meinen Ansprachen (TfQOöcpav^öecg)
das Henotikon ausgelegt und euch gezeigt, dals es die
Synode von Chalkedon beseitigt hat, indem es die zwölf
Kapitel des seligen Kyrillos annahm und den Nestorios
und Eutyches verfluchte, sowie den, der von zwei Naturen

15 in Christo spricht und der einen die Wunder, der anderen
aber die Leiden zuteilt, und die Personen nach den
Eigentümlichkeiten in der äufseren Wirksamkeit sondert."
Und als dieses so verhandelt war, schlössen sich nur wenige
von den Mönchen dem Petros an; die übrigen aber gaben

20 dem Kozmas Schriften (Mßellot) gegen ihn, nahmen ihre
Klöster ein und wohnten darin, indem sie sich für sich
allein versammelten. Sie wollten aber anstatt des Petros
einen anderen Bischof einsetzen: da hinderte sie der Bischof
Theodoros, da er ein ordnungsliebender Mann war, indem

25 er sagte: „Es ziemt sich nicht für uns, einen Mann, der
gläubig ist wie wir und die Synode und den Tomos ver-
flucht, wenngleich er mit denen Verkehr hat, die das
Henotikon angenommen und unterschrieben haben, zurück-
zuweisen und (deswegen) getadelt und für nicht ordnungs-

30 liebend gehalten zu werden." Man sagt aber, Theodoros
habe dies gethan, weil er einer von jenen Bischöfen
war, (S. 192) die den Petros geweiht hatten. Das
Volk aber ward äufserst aufgebracht gegen die Mönche,
da es schlichtweg den Petros annahm, der die Synode

35 verfluchte. Und von den hohen Beamten sowie von
Petros ward es verhütet, dafs ein Aufruhr (atttßig)
entstünde.
 
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