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https://doi.org/10.11588/diglit.30620#0036
beste Haupt, das beste Rleid; er hat Freiheit,
sein Feld das ganze Iahe z» bauen, mit beliebi-
gen Früchten zu besäen und bepflanzen, wenn aber
die Zeit kömmt, den 8obn seines Fleißes zu ar„d-
ten, so Nimmt der gnädigsteHerr den zehnten
Theil seiner Früchte voraus weg Er hat Frei-
heit, sich eine Frau zu wählen, mit ihr Kinder zu
zeugen, sie flciflg und arbeitsam zu erzieoen ; wenn
aber der Sohn groß und stark genug ist, dem Ba-
ler bei seinen abnehmenden Kräften in seiner schwe-
ren Arbeit die gewünschte Unterstützung zu leisten,
so muß er vor des gnädigsten Herrn Lbnre Schild-
wache stehen- Er hat Freiheit—o er hat Frei-
heit , daß es zum Erbarmen ist! I! —
,, Er lebt mit seinem Eigenthum unter dein
„ Schutze der Gesetze" das heißt nach der bishe-
rigen Observanz: der Fürst hat sich in den von ihm
gemachten Gesetzen allein und ausschließlich das
Recht Vorbehalten, seineUnterthanen zu plündern;
greift ihm hier einer ein, so wird er gehangen^
„ Und der Kurfürst selbst muß ihm, wo er
„ ihm immer zu viel thut, zu Recht stehn "!!!
Gibts wobl in der gelehrten oder Polin "-hm
Welt eine größere Chimäre, als dieß zu Recht
stehen? Man sollte Sie, Hr. Doktor, für keinen
Deutschen halten, da Sie so wenige Kenntn-ß des
teutschen Reichs verrathen. Lassen Sie sich gefäl-
ligst an die Universitär zu Main; und an Hessen er-
rinnen- Bürger Wedekind sprach auch schon ein
Wörtchen davon; lesen Sie dort. — „Auch gleich
„ sind alle mainzischen Einwohner vor den Polizei.
„ bürgerlichen und peinlichen Gesetzen! — Ge-
rechter Himmel! Herr Doktor, wo dachten Sie
wohl Hin, als Sie dieß schrieben ? Sie waren doch,
wie ich, in Mainz, und haben sich nicht von der
Unwarhilit dieses Satze" überführt? Oder ist es
Folge der Gleichheit, daß der adeliche Rutscher
Kinder und Erwachsene aufden Straßen trvz allen
Polizeigesetzen wie eine Rübe niederjagt? Daß
-er arme Bürger im Streite mit dem Reichen dem
sein Feld das ganze Iahe z» bauen, mit beliebi-
gen Früchten zu besäen und bepflanzen, wenn aber
die Zeit kömmt, den 8obn seines Fleißes zu ar„d-
ten, so Nimmt der gnädigsteHerr den zehnten
Theil seiner Früchte voraus weg Er hat Frei-
heit, sich eine Frau zu wählen, mit ihr Kinder zu
zeugen, sie flciflg und arbeitsam zu erzieoen ; wenn
aber der Sohn groß und stark genug ist, dem Ba-
ler bei seinen abnehmenden Kräften in seiner schwe-
ren Arbeit die gewünschte Unterstützung zu leisten,
so muß er vor des gnädigsten Herrn Lbnre Schild-
wache stehen- Er hat Freiheit—o er hat Frei-
heit , daß es zum Erbarmen ist! I! —
,, Er lebt mit seinem Eigenthum unter dein
„ Schutze der Gesetze" das heißt nach der bishe-
rigen Observanz: der Fürst hat sich in den von ihm
gemachten Gesetzen allein und ausschließlich das
Recht Vorbehalten, seineUnterthanen zu plündern;
greift ihm hier einer ein, so wird er gehangen^
„ Und der Kurfürst selbst muß ihm, wo er
„ ihm immer zu viel thut, zu Recht stehn "!!!
Gibts wobl in der gelehrten oder Polin "-hm
Welt eine größere Chimäre, als dieß zu Recht
stehen? Man sollte Sie, Hr. Doktor, für keinen
Deutschen halten, da Sie so wenige Kenntn-ß des
teutschen Reichs verrathen. Lassen Sie sich gefäl-
ligst an die Universitär zu Main; und an Hessen er-
rinnen- Bürger Wedekind sprach auch schon ein
Wörtchen davon; lesen Sie dort. — „Auch gleich
„ sind alle mainzischen Einwohner vor den Polizei.
„ bürgerlichen und peinlichen Gesetzen! — Ge-
rechter Himmel! Herr Doktor, wo dachten Sie
wohl Hin, als Sie dieß schrieben ? Sie waren doch,
wie ich, in Mainz, und haben sich nicht von der
Unwarhilit dieses Satze" überführt? Oder ist es
Folge der Gleichheit, daß der adeliche Rutscher
Kinder und Erwachsene aufden Straßen trvz allen
Polizeigesetzen wie eine Rübe niederjagt? Daß
-er arme Bürger im Streite mit dem Reichen dem