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Allgemeine Kunstchronik: ill. Zeitschr. für Kunst, Kunstgewerbe, Musik, Theater u. Litteratur — 16.1892

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Allgemeine Kunst-Chronik. XVI. Bd. Nr. 19
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https://doi.org/10.11588/diglit.73754#0509
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Allgemeine Kunst-Chronik.

469

Einige der hier vorhandenen Ausstattungen
sollen in einem folgenden Artikel besprochen werden,
soweit sie durch Geschmack sich über die Menge
erheben. Franz Hermann (Meißner).

Zum „Riss in der Künstlerschaft".
An die „Allgemeine Kunst-Chronik".
Audiatur et altera pars.
Da es wol nicht mehr wie recht und billig ist,
dass in so wichtigen Dingen, wie sie die Streitfragen
der letzten Zeit innerhalb der deutschen Künstler-
schaft geworden sind, beide Theile gehört werden,
so haben wir die feste Überzeugung, dass Ihr hoch-
geschätztes Blatt unserer kurzen Antwort auf Ihren
letzten von Düsseldorf übersandten Artikel über jene
Fragen seine Spalten nicht verschließen wird.

Sogar sein Ausländerthum wird ihm vorgeworfen,
ihm, der, wenn auch Deutschrusse von Geburt, von
so kerndeutscher Art ist und von Jugend auf in
Düsseldorf gelebt und gestrebt hat, ein Künstler, auf
den wir Düsseldorfer mit Recht stolz sein müssen.
Es ist ersichtlich, dass diese Art des Angriffes
auch auf Fernerstehende den Eindruck des Engen,
des Kleinen und Selbstischen machen muss, den wir
selbst am meisten bedauern würden, da wir alles
Persönliche dem Sachlichen gegenüber streng entfernt
zu halten wünschen.
Für ganz unhaltbar in diesem Artikel halten wir
ferner selbstverständlich die Ansichten über den
Wert einer „strengen Jury" und halten nach wie vor
daran fest, dass eine möglichst strenge Jury allein im-
stande ist, uns zu einer harmonischen und auf hohem
künstlerischen Niveau stehenden Ausstellung zu ver-
helfen.
Ebenso unzeitgemäß dürften des Verfassers


Das Kaiserzimmer in der lam


Wir haben bis jetzt, unserer guten Sache be-
wusst, dieselbe nicht vor ein größeres Publikum
bringen wollen, da wir der Ansicht sind, dass solche
innere Streitfragen nicht vor die Öffentlichkeit ge-
hören.
Da aber unsere Gegner sich nicht enthalten,
dieses wiederholt zu thun, so wird es uns wol ver-
gönnt sein, uns ihrer Angriffe zu erwehren, umsomehr,
da wir einsehen, dass unsere bisherige Zurückhaltung
den günstigen Einfluss auf eine angenehmere gegen-
seitige persönliche Gestaltung unserer hiesigen Ver-
hältnisse, wie wir ihn fest erwarteten, zu unserem leb-
haften Bedauern nicht gehabt hat.
Für jetzt müssen wir uns darauf beschränken,
unserer Verwunderung darüber Ausdruck zu geben,
dass man auf gegnerischer Seite sich nicht scheut, so
unverhohlen einem Manne, welcher unser unbegrenztes
Vertrauen besitzt und welchen wir die Ehre haben,
unseren ersten Vorsitzenden zu nennen, unedle Motive
zu unterschieben, welche ihm durchaus fernliegen.

Ansichten über die internationalen Kunstausstel-
lungen sein.
Auch hier dürfen wir darauf hinweisen, von
welch eminenter Wichtigkeit diese großen Ausstel-
lungen für die Münchener und damit für die deutsche
Kunst geworden sind, und schon die diesjährige
„Internationale Kunstausstellung" zeigt schlagend,
wieviel man dort gelernt hat, und wie trotz so man-
nigfacher und heterogener Anregung die deutsche
Eigenart erstarkt ist, so dass wir wol hoffen dürfen,
die Zeit sei nicht ferne, wo die deutsche Kunst
siegreich alle ihre Nebenbuhler aus dem Felde
schlagen wird.
Wir fügen noch hinzu, dass wir uns vorbehalten,
in einer öffentlichen Erklärung demnächst uns aus-
führlicher über die Vorgänge zu verbreiten, welche
uns gebieterisch zwangen, eine neue unabhängige
Vereinigung zu bilden, und über den Zweck und die
Ziele der letzteren. Auch hoffen wir, dass einer bal-
digen weniger stürmischen Zeit vorbehalten sein
 
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