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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0174
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iZ-s Att Herrn La Vater.

„?lber damit will ich noch lange nicht zugege-
»>ben hauen, daß die Hauptsache, das Wesentliche
„der Moral des Beobachters übertrieben und schwär-
merisch sey. Hierüber aber will ich mich nicht hier,
--sondern an einem andern Orte mit der Hülfe Got-
„teS so deutlich erklären, daß jeder Unpartheyifche
„wird leicht urtheilen können, ob ich von denMcn-
„schm und von mir selber zu viel oder zu wenig
„fordere.,,
,»Jtzk sag? ich nur mit zwey Worten so viel:
„Es ist in dem Evangclio kein Gebot, keine Vor-
schrift, die nicht dem Wesen nach in aller Men-
„schen Herzen geschrieben sey; ja das menschliche
„Herz ist immer noch viel größer, weit um sich grei-
„fcnder, erhabener, als der strengste Buchstabe des
„Evangeliums. Das Evangelium bringt nichts
„in unser Herz herein, so wenig als ein treuer Aus-
„leger in den Text. Es soll nur das aufwecken,
„was in dem Herzen ist. Das Evangelium fodcrt
„nur mit Tönen und Buchstaben und leuchtenden
„Beyfpielen — was unser Herz durch Triebe und
„Empfindungen fordert. Das Evangelium ist nur
„der Commentar ( die Auslcgebibel) über unser Herz.
„Gott und der Mensch ist immer der Text. Alle
„Buchstaben sind nur Auslegung; was sage ich,
„sind nur Bild, Copie, Umriß, Schatten.,, —
Sollten Sie hierbey nicht erstlich daö schon
gebesserte Herz mit dem Ungebesserten verwechseln?
Denken
 
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