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Allgemeine theologische Bibliothek — 5.1775

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https://doi.org/10.11588/diglit.22490#0247
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Abhandlungen. 2z 5
sehr großen Fehler, daß damit in der That niemand
unterrichtet ist. Denn damit weiß niemand, wie
viel er sich bey seiner Verbindung zu ihrer Lehr-
form Freyheik nehmen kann, wenn er zu wenig
oder zuviel thue. Ja, wer dieser Regel folget
rhut insgemein nichts. Das ist: Er prüft und
urkheilk gar nicht selbsten, damit er der Gefahr
anzustoßen entgehen möge, und laßt also alles so
auf sich beruhen. Sie ist aber auch darum unnütz,
weil niemand, der würklich prüft und urkheilk,
glaubt, daß er zu viel thue. Ein jeder, der bey sich
entscheidet, meynt, er sey auf dem rechten We-
ge. Der das Ansehen des Concordienbuchs er-
höht und empfiehlt, und der es herabsetzk und
dafür warnet, beyde glauben recht zu handeln,
weil sie nach Ueberzeugung, so sehr sie bey ihnen
verschieden ist, handeln. Dergleichen Sprüchlein,
man muß auf beyden Seiten nicht zu viel thun
u. d. die zumal in der Theologie so oft ge-
braucht werden, sind untaugliche Stöcke, mit
denen man über die Schwierigkeiten, ohne sie
hinwegzuraumen, hinüber springt, und ich wenig-
stens habe die nie für scharfsinnige Köpfe ansehen
können, die sich derselben sogerne bedienet haben.
Andere, die gerne ihre Freyheit retten, und
sich doch auch zu den symbol. Büchern verpflich-
ten lassen wollten, haben es nur auf gewiße all-
gemeine Bedingungen gethan oder rhun wollen.
 
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