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Allgemeine theologische Bibliothek — 7.1777

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https://doi.org/10.11588/diglit.22492#0254
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242 Rößlers Bibliothek
Logie beylege, als ihm einige neuere beylegen wol-
len ; sondern ihn vielmehr als ein Kind vorftelle.
Es läßt sich auch nicht leicht etwas abgeschmacktere
denken, als die hohen überspannten Begriffe, die
man sich von dieser hohen Weisheit des ersten Men-
schen macht, und darinn das Bild Gottes setzt.
So wie ein Kind von einem Jahr, und ein Mann
von 1O0 Jahren, Gott von Seiten der Ewigkeit
betrachtet, gleich ähnlich ftyn wurden, so würde auch
Adam mit der ihm beygelegten hohen Weisheit, Gott
von Seiten der Weisheit uichtähnlicher gewesen seyn,
als mit einer gemeinen menschlichen Vernunft. Bloß
in der Vernunft bestand das Bild Gottes, dieß sagen
Zusammenhang und alle Umstände deutlich. Gott
hatte bisher vernunftlose Geschöpfe erschaffen, nun
schusser ein vernünftiges, sein Bild. In der ganzen
Bibel steht auch nicht em Wort von hoher adamiki-
scherWeisheit, und besondrer Heiligkeit des Willens;
es ist ein bloßer Schluß, den man zu machen gut ge-
funden hat, den man hernach symbolisier hat, den
man dem Gewissen, so wie viel ander Menschen-
tand aufdringen will; und wer feine Vernunft nicht
so weit verläugnen will, solche alberne Schlüsse mitt
zumachen, und sich nicht entschließen kann, künst-
lich ergrübelten symbolisieren Menschentand dem
Morte Gottes gleich zu schen, der heißt nicht-rett
nex
 
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