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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0185
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an ihre hinterlassene Freunde. 18 r
Der vierte enthält manche heilsame Erinne-
rung, nur hätten wir die Erinnerungen der ster-
benden Tochter an ihren Vater etwas anders ein-
geLeidet. Erst kommt eine zu langweilige Einr
gangsftene, die allenfalls zu einem halben Schock
Predigten passen würde, "daß wir Menschen
uns gemeiniglich an das Aeußerliche des Christen-
thums halten, und das Innere und Wesentliche
darüber versäumen." — Dann die Bitte derCe-
cilia, daß ihr Vater sich mit einer Familie aussöhr
nen möge, mit der er solange in Unfrieden ge-
standen hat. — Warum so viel Umschweif? —-
Und dann wäre es doch besser gewesen, wenn die
Tochter in einem kindlicheren Tone geredet hätte.
— Wir tadeln den Fall nicht, den sich der Hr.
Verf. entweder erdichtet hat, oder der wirklich so
gewesen ist, wie er ihn darstellet. Es können tau-
send dergleichen Vorfallenheiten in unserm Üben
sich eräugnen, in welchen ähnliche Ermahnungen,
kämen sie auch aus dem Munde der Kinder, nicht
geringen Eindruck stiften. — Aber uns scheint,
daß den Bitten der Tochter doch immer das fehle,
was eigentlich dem Bitten der Kinder Nachdruck
verschaft, — ich meyne, das Gefühlvolle, — das
Emdringende in das Herz eines Vaters, der seine
Tochter am Rande des Grabes sieht, und sich selbst
einer lange unterhaltenen Familien-Uneinigkeit
wegen gerechte Vorwürfe macken muß. —
M g Im
 
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