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Allgemeine theologische Bibliothek — 10.1778

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[Recensionen]
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[Recensionen XI-XVIII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22495#0272
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268 Jochims Anleitung, über die Religion
Von der Religion. Der Mensch ist zur
Religion verbunden. Sie befördert seine Glück-
seligkeit. Zu derselben gehöret die Erkenntniß
Gotteö und ein Zustand des Gemüths, der durch
diese Erkenntniß gewirket wird, nebst einem der-
selben gemäßen Gebrauch seiner Kräfte. Die
wirkliche Religion ist bey verschiedenen Menschen
verschieden. Es giebt Grade in der Religion.
Sie besteht aus Theorie und Praxis. Sie ist
für den Menschen, denn sie ist das rechte und wah-
re Beförderungsmittel feiner Glückseligkeit. Sie
muß dienen, sein Gewissen zu beruhigen. Es
sinder dabeyeine gewisse Zucht Statt. Ein Mensch
ohne Religion widerspricht seinem Wesen und der
Absicht seines Daseyns, und kann unmöglich der
Glückseligkeit, der er fähig ist, kheilhaftig werden.
Von der natürlichen und geoffeubarten
Religion. Ohne Unterricht würde der Mensch
nichts von der Religion wissen. Es haben zwar
einige, dem Schein nach, ohne Religion es weit
in der Tugend gebracht; aber, was sie Gutes thun,
sind meistens nur gesellschaftliche Pflichten, dabey
Eigennutz, Selbstruhm und andere dergleichen
unedle Bewegungsgründe einen starken Einfluß
haben. Die natürliche Religion bestehet in der
Erkenntniß, die der Mensch, durch selbst eignes
Nachdenken, von den Lehren der Religion erlangen
kann-
 
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