Allgemeine theologische Bibliothek (10.1778)

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sonderlich kleiner Schriften. 341
Auffallend war uns befonders die letzte Periode,
da der Verf. S. io den Hrn. Hermes versichert,
daß er ganz tolerant mit ihm umgehen wolle; aber
darauf hinzufttzr: "Krumm werde ich zwar nicht
gerad, noch Cisternenwasser eau diviue nennen;
aber eben so wenig werde ich in eine klare Quelle
Leim werfen, und denn ausrufen: sehet da! welch
eine Pfütze!" Wie witzig! Wozu braucht der Hr.
Verf. hier eau diviue herbeyzuholen, da er kurz
und gut hätte sagen können: ick will die Wahr-
heit schreiben? Oder soll es etwa zugleich Satyre
auf seine Gegner und andre tolerante Prediger,
die er bey jeder Gelegenheit anzapft, seyn: so müs-
sen wir dem Verf. sagen, daß er hierin eben nicht
sehr tolerant gehandelt habe, und daß er sich hie-
durch schon im voraus mcht wenig verdächtig ma-
che. Dies wird noch klärer, wenn mau auf den
folgenden Seiten seine Noten zu einer Stelle, die
aus Hrn. Hermes Schrift angeführt wird, liefet.
Dieser halte in derselben gesagt, "daß er nie ge-
leugnet habe, daß er in einigen Meynungen von
den symbolischen Büchern und Dogmatik abgewir
chen sey; er habe aber die Wahrheit redlich ge-
sucht, nach seiner Ueberzeugung gelehrt, und nie
Lehrsätze vorgetragen, wodurch die Ausbreitung ei-
nes rechtschaffenen Christeurhums im mindesten
hätte gehindert werden können." Hiebey macht
P Z Hr.