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Hermbstaedt, Sigismund F. [Hrsg.]
Allgemeine theologische Bibliothek: Bibliothek der neuesten physisch-chemischen, metallurgischen, technologischen und pharmaceutischen Literatur — Berlin, 12.1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.22486#0037
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der evang. reform. Kirche in Brand, u. Pr. 27
von den Reformirten sagte, mistrauisch wurde,
und hernach, nachdem er dieselben hatte besser
kennen gelernet, ihre Lehren annahm. Es würde
dieser Prinz allem Vermuthen nach außer dem
Latein, welches er gut verstand und fertig sprach,
und demjenigen, was ihm sonst war beygebracht
worden, noch mehrere Kenntnisse sich erworben
haben, wenn er dazu Gelegenheit gehabt und in-
sonderheit seine Lust zu reisen hätte befriedigen
können. Seine Religionsänderung, die er als
Churfürst vornahm, ist nicht aus politischen Ab-
sichten-wie einige vergeben, geschehen, sondern
er hat hierbey nach seiner besten Ueberzeugung
gehandelt. Es ist wohl zu bemerken, daß bey
seinen Lebezeiten keiner einen solchen Verdacht
geäußert hat, sondern daß erst einige Jahre nach
seinem Tode ein gewisser Cramer, dem hernach
andere gefolget sind, auf denselben gefallen ist.
Zu dieser Beschuldigung haben folgende beyde
Begebenheiten Anlaß gegeben: i) weil der Pfalz-
graf zu Neuburg, weicher mit dem Churfürsten
wegen der jülichschcn Erbschaft im Streit war,
fast zu gleicher Zeit die römisch-katholische Reli-
gion annahm; und da man Ursache zu haben
glaubte, zu muthmaßen, daß es blos geschehen
sey, um sich des Beystandes der Spanier zu ver-
sichern : so schloß man, der Churfürst habe feine
Reli-
 
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