der heutigen Christen. 239
Nicht einleuchten, wenn er wünscht, daß alle Pre-
diger gewisse und gleich starke Besoldungen haben
möchten. Das wünschen wir mit ihm, daß auch
die schlechtem Stellen so verbessert würden, daß
kein Prediger unter der beschwerlichen Last drük-
kender Nahrungssorgen sein Amt führen dürfte.
Aber ein gewisser Unterscheid in den Einkünften
kann immer bleiben ; damit nicht nur Fleiß und
Nacheiferung Mehr erweckt wird, sondern auch
Gelegenheit übrig bleibt, verdiente Männer besser
zu belohnen. Wir halten auch die Versetzung
von einer Stelle zur andern, wenn sie nicht gae
zu häufig erfolgt, nicht für so schädlich- als der
Vers, meynt; sondern eher in mancher Absicht
für den Lehrer und die Gemeinen nützlich. Für
beyde kann's ein Anlaß zu neuer Aufmunterung
werden. Daß der Ackerbau vielen Landpredigertt
an Führung ihres Amts hinderlich sey- ist aus-
gemacht. Daß aber manche, die an den Wissen-
schaften keinen Geschmack finden, gar auf andre
Unnütze Dinge verfallen, oder in eine völlige
Trägheit und wollüstige Gemächlichkeit versinken
würden, wenn sie ganz von den wirthschaftlichett
Geschäften frey wären, scheint auch aus der Er-
fahrung zu erhellen. Ueberhaupt glaubt Rec.
daß viele Landprediger viel zu wenig mit zweck-
mäßigen Arbeiten beschäftiget sind; besonders
Nicht einleuchten, wenn er wünscht, daß alle Pre-
diger gewisse und gleich starke Besoldungen haben
möchten. Das wünschen wir mit ihm, daß auch
die schlechtem Stellen so verbessert würden, daß
kein Prediger unter der beschwerlichen Last drük-
kender Nahrungssorgen sein Amt führen dürfte.
Aber ein gewisser Unterscheid in den Einkünften
kann immer bleiben ; damit nicht nur Fleiß und
Nacheiferung Mehr erweckt wird, sondern auch
Gelegenheit übrig bleibt, verdiente Männer besser
zu belohnen. Wir halten auch die Versetzung
von einer Stelle zur andern, wenn sie nicht gae
zu häufig erfolgt, nicht für so schädlich- als der
Vers, meynt; sondern eher in mancher Absicht
für den Lehrer und die Gemeinen nützlich. Für
beyde kann's ein Anlaß zu neuer Aufmunterung
werden. Daß der Ackerbau vielen Landpredigertt
an Führung ihres Amts hinderlich sey- ist aus-
gemacht. Daß aber manche, die an den Wissen-
schaften keinen Geschmack finden, gar auf andre
Unnütze Dinge verfallen, oder in eine völlige
Trägheit und wollüstige Gemächlichkeit versinken
würden, wenn sie ganz von den wirthschaftlichett
Geschäften frey wären, scheint auch aus der Er-
fahrung zu erhellen. Ueberhaupt glaubt Rec.
daß viele Landprediger viel zu wenig mit zweck-
mäßigen Arbeiten beschäftiget sind; besonders