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der heutigen Christen.
kann, die dieß Buch, das zu seiner Zeit em großes
nützliches Produkt war, unfern Zeiten angemessen
und für zweckmäßig gut halten können. Wo hier
nicht Vorurtheil mitwirkt, so wissen wir nicht, wo
cs sonst geschieht. Hierauf geht der Vers, zu
den Predigten über, und sucht die gewöhnlichen
Fehler in ihrer Einrichtung aus. Wir überschlar
gen das, was er über die schädliche Sclaverey
urtheilt, die durch Einführung und Beybehaltung
der feststehenden evangelischen und epistolischen
Texte entstanden ist, und die noch manchem Pre-
diger erschwer macht, soviel Gutes zu sagen, als
er wünscht. S. Z86 ss. erwähnt er des Scha-
dens , der aus der Furcht vor der Verketzerung
entstehn muß. Mancher Prediger würde mehr
leisten, manche Lehren praktischer, zweckmäßiger
vortragen, wenn ihn diese Furcht nicht zurückhielte^
"Auf dafür gehaltene Rechtgläubigkeit hält man
"mehr, als auf gemeinnütziges Christenthum.
"Ueber dieses glaubt man jene einzubüßen: und
" dann giebtö auch Laurer — zur Schande unsrer
"Zeiten sey es gesagt — die auf jedes Wort,
"jede Sylbe Acht geben, in der ein Prediger
" wohlbedächtig abweicht oder abzuweichen scheint,
"und ihn darüber um Ehre, Ansehn, Vermögen,
" Brod und alles, was ihm sonst lieb, theuer und
" werth ist, zu bringen, oder ihm doch wenigstens
T z durch
der heutigen Christen.
kann, die dieß Buch, das zu seiner Zeit em großes
nützliches Produkt war, unfern Zeiten angemessen
und für zweckmäßig gut halten können. Wo hier
nicht Vorurtheil mitwirkt, so wissen wir nicht, wo
cs sonst geschieht. Hierauf geht der Vers, zu
den Predigten über, und sucht die gewöhnlichen
Fehler in ihrer Einrichtung aus. Wir überschlar
gen das, was er über die schädliche Sclaverey
urtheilt, die durch Einführung und Beybehaltung
der feststehenden evangelischen und epistolischen
Texte entstanden ist, und die noch manchem Pre-
diger erschwer macht, soviel Gutes zu sagen, als
er wünscht. S. Z86 ss. erwähnt er des Scha-
dens , der aus der Furcht vor der Verketzerung
entstehn muß. Mancher Prediger würde mehr
leisten, manche Lehren praktischer, zweckmäßiger
vortragen, wenn ihn diese Furcht nicht zurückhielte^
"Auf dafür gehaltene Rechtgläubigkeit hält man
"mehr, als auf gemeinnütziges Christenthum.
"Ueber dieses glaubt man jene einzubüßen: und
" dann giebtö auch Laurer — zur Schande unsrer
"Zeiten sey es gesagt — die auf jedes Wort,
"jede Sylbe Acht geben, in der ein Prediger
" wohlbedächtig abweicht oder abzuweichen scheint,
"und ihn darüber um Ehre, Ansehn, Vermögen,
" Brod und alles, was ihm sonst lieb, theuer und
" werth ist, zu bringen, oder ihm doch wenigstens
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