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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0242
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Nachdem Hume seine öffentlichen Geschäfte
mit so großer Geschicklichkeit als Treue vollendet
Hatte, kehrt' er wieder in die Stille des Pri-
vatlebens zurück; und der Gehalt, den er von
der Zeit an genoß, war blos als eine Belohnung
für senre gelehrten Verdienste anzusehn.
Die meisten seiner skeptischen Versuche ka-
men heraus, eh er seine Geschichte unternahm.
Man muß es sehr bedauren, daß Hume seine
großen Talente jemals gebraucht hat, die Ruhe,
und also die Glückseligkeit vieler seiner schwa-
cher» Nebengeschöpfe zu stören. Indessen be-
merkt man in diesen Versuchen immer große
Kenntniffe und tiefe Philosophie; sie bleiben
immer merkwürdig, denn sie sind der Streik
eines großen Genie's gegen die Wahrheit.
Seine politischen Versuche, ob ihrer gleich
wenige sind, machen einen wahren Schatz von
Kenntnissen dieser Art aus, und man kann viel
daraus lernen. Hume war ein Mann, der in
allem, was er durchdachte, auf den Grund
gieng, und wenn er über das, was er abhan-
delte, nichts Neues oder Ausserordentliches sa-
gen konnte, hielt er es nicht der Mühe werth,
überhaupt etwas darüber zu sagen. Als Ge-
schichtschreiber har er ohne Zweifel das gröste
Verdienst. Man hat von ihm geurrheilt, er
sey eben fo durchdringend und gründlich, als
Tacirus, aber er schreibe deutlicher; er spitze
 
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