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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0288
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L?2

aber auch durch die verschiedenen Modificakio-
nen eben dieser Bewegung verschieden. Eben
so ähnlich und verschieden sind die Sinne und
Seelen der Menschen; und sie müssen d-her
rrochwendig dieselbigen Gegenstände, zwar auf
eine ähnliche aber doch immer verschiedene Are
wahrnehmen. Die Abweichungen in den Ur-
rheilen der Menschen sind der sicherste Beweis,
daß nicht zween Menschen dasselbige Object auf
dieselbige Art empfinden. Wenn daher die
Wörter in den menschlichen Sprachen den äus-
ser» Gegenständen, und den durch sie in uns
hervorgebrachten Bildern genau entsprechen
sollten; so müßten sie eben so zahlreich als die
beyden leztern, und sich unter einander eben so
ähnlich, aber auch so verschieden seyn. Alle ein-
zelne Gegenstände derselbigen Art müßten mit
eben so vielen einzelnen Ausdrücken bezeichnet
seyn, die unter einander eben so ähnlich und
Verschieden, als die gleichartigen Gegenstände
selbst wären; und eben so müßte ein jeder
Mensch die durch dieselbigen Objecte hervorge-
brachten Empfindungen und Begriffe mit Wör-
tern ausdrücken, die mit dem Wörtern ande,
rer Menschen in eben dem Grade übereinstimm-
ren und von ihnen abwichen, als ihre Empfin-
dungen und Begriffe mit den seinigen überein»
stimmten oder von ihnen abwichen. In diesem
Falle aber würde der Umfang der Sprache eben
so unbegranjt seyn, als die Zahl der Gegen-
stände und Begriffe unendlich ist. Man hak
daher
 
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