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Allgemeines kritisches Archiv — 2.1777

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Zweyten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22475#0322
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einen großen Einfluß hat, sehr verschieden.
Schon in den ältesten Zeiten sahen die Philoso-
phen ein, wie schwer diese Kennrniß der Men-
schen sev; sie bauten die Lehre von den Tempe-
ramenten , und theilten alle Menschen in ge-
wisse Klassen, damit sie von ihren Gesund-
heitSumständen, und auch ihrem innerlichen
Karakter, genauer urtheilen könnten. Andre
fügten diesen Anmerkungen alsdann die äusser-
liche Gestalt des Körpers und die Gesichrszüge
bey, welches sie Physiognomie nannten; oder
sie verglichen das Gesicht eines Menschen mit
dem Gesicht eines Thiers, und glaubten, es
sey daraus auf die Aehnlichkeit in den Hand-
lungen der Menschen und der Thiere zu schlös-
sen, welche Wissenschaft unser Autor Zoan-
tropie genannt wissen will. Ob nun gleich,
sagt er ferner, die Seele nicht unmittelbar der
thierischen Gesichtszüge und khierischer Eigen-
schaften theilhaftig werden kann, so kann man
doch nicht laugnen, daß die Entstehung thieri-
scher Triebe von dem körperlichen Bau gar öf-
ters herzuleiten fey. Nur dem männlichen Ge-
schlechte, niemals dem weiblichen, ist dieses
Temperament eigen. Vielen Exempeln der
Alten und Neueren zu Folge, glaubt der Vers.
Erlaubniß erhalten zu haben, daß er, da er in
seinem Buche von dem cholerischen Tempera-
ment handelt, diejenigen, welche es haben,
mit Löwen, Adlern, Hähnen, Böcken, und
Drachen vergleichen darf. Er rheilr seine Ab-
hand-
 
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