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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0345
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Y29

und Arbeit/ vielleicht ein meistermasiiges Schau-
spiel, eine Minna von Barnhelm, emeGalokri,
aber gewiß nun und in aller Ewigk.lt kern vor-
rresiicN anakreontisches Liedchen herrorbriugen.
Die holde Tandeleyen dieser Art können so we-
nig wie die Tugend studiert werden. Sie sind
Ergiessungen eines von den Granen gebildeten
Herzens, die dieses Herz nicht periodisch wie
Fluth und Ebbe/ und noch minder zum Behuf
der wartenden Druckerpresse wöchentlich hat.
Ich dachte, Betrachtungen dieser Art wären so
leicht, so sich der Seele bevm allerersten Einfal-
len präsentirend, daß es nun und nimmermehr,
zumal einem noch jungen Dichter bevgehen könn-
te, ein poetisches Wochenblatt zu schreiben- Je-
doch da sie von keiner Art des Aurorsiebers eine
findet, deren Srmpromara gefährlicher und
fürchterlicher seyn sollten, als die Svmplvmata
des Dichtersiebers; da ferner die lieben Herren
Verleger, die an Gedichten aller Arr schon so
manches schöne Ries Postpapier zur Makulatur
gedruckt endlich anfangen abgeneigt zu werden,
der Bitte jedes jungen Dichters zu stöhnen,
und seine Muse, die cft leider beydeö ciiabola-
ria und mererrix ist, in Assembleen und Vist-
tenzimmern einzuführen; so fanden vermurh-
lich der Hr. Herausgeber dieses Wochenblatts
und seine Konsorten keine Gelegenheit ihre
Waare am Mann zu bringen, bis sie auf den
erfreulichen Einfall geriethen,— wie erfinde-
risch die elende Scribenren nicht sind! — ihre
X 5 Muse
 
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