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Allgemeines kritisches Archiv — 4.1777

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Vierten Bandes Zweytes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22477#0456
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44v

zweme; die zweyre eine dritte, und so geht es
fort, bis ein Krieg die Sache entscheidet. Es
ist daher Lauter politisches Ipecacuana, wenn
man lange Reden über die geringe Bedeutung
eines erlittenen Verlustes, oder eines von den
Feinden weggenommenen Platzes , in Verglei-
chung mit den Nachtheilen eines Kriegs, halt.
Den elften Brief empfehlen wir denen, die so
gern den Handel als den einzigen wahren
Grund von der Macht eines Landes anfehen.
Der folgende Brief bestreitet einen andern po-
litischen Aberglauben, den, daß die Macht und
der Reichrhum eines Staats in einem genauen
Verhätrniß der Anzahl seiner Einwohner mit
seiner Grösse zu suchen sey. Rußland z. B. har-
te zu den Zeiten Ludwigs des XIV. mehr Ein-
wohner als Frankreich, und gleichwol findet kei-
ne Vergleichung zwischen der damaligen gegen-
seitigen llllacht dieser Reiche statt. Die rus-
sische Kayserin hat mehr als noch einmal so viel
Unrerrhanen, als der König von Großbritan-
nien, und zehnmal so viel als die Republik der
vereinigten Niederlande, und doch ist schon die-
se reicher, als das ungeheure Rußland, igrer
Brief. Die Anzahl der Schisse, die Einkünfte
der Landereyen und Häuser, die Anzahl der
kostbaren Metalle, das Münzwesen, die Bilanz
der Zölle, der Umlauf des fremden Geldes, die
Zunahme oder Abnahme der Hauser, der Wech-
selcours; alle diese Dinge sind keine sichere
Kennzeichen, nach denen man die Bilanz des
Han-
 
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