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Allgemeines kritisches Archiv — 5.1777

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Fuenften Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22478#0090
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in den Körper der Menschen, als in seine See-
le unmittelbar würke, und selbige, ohne daß es
der Mensch gewahr werde, zu Sünden und
Lastern verleite, und stützt sich zu dessen Beweist
auf das Beispiel der Besessenen und auf die
Stellen der Schrift, wo es heißt, daß der Sa-
tan in Judas und AnaniüS gefahren fey, das
Work von dem Herzen der Menschen raube, sie
verblende und gleich einem Löwen zu verschlin-
gen suche. Die Gegenparthey wendet dagegen
ein, daß, wenn auch die Meynung von wirkli,
chen Besitzungen zur Zeit Christi vollkommen
erweislich wäre, dies dennoch zu unfern Zeiten
aufgehört zu haben scheine, daß die Verführung
zur Sünde dem Teufel im Neuen Testament
nur in so fern zugefchrieben werde, als er der
Verführer unsrer Srammeltern gewesen, daß
viele Schriftsteller! nichts beweisen, gar nicht
einmal vom Teufel reden, und sich endlich alle
Anfechtungen und Versuchungen des Menschen
gar wol ohne Beyhülfe des bösen Geistes erklä-
ren lassen, auch die ganze Lehre der Weisheit
und Güte Gottes, der den ohnehin schon so
schwachen Menschen unmöglich noch grossem
und gefährlichem, heimlichen, unbemerkbaren
Verführungen Preis geben könne, ganzlkch zu-
wider sey. Durch diese Behauptungen suchen
sie nicht etivan das Ansehen der Schrift abzu-
würdigen, oder die Auslegung selbst zu unter-
graben und ungewiß zu machen, wie das so
manchmal ohne Scheu gesagt wird; ihre Ab-
sicht
 
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