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Allgemeines kritisches Archiv — 6.1777

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Sechsten Bandes Erstes Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.22479#0062
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„ Eine polnische Dame hakte ihre Güter an
fleißige Deutsche verpachtet, welche sie, gleich in
den ersten Jahren, so verbesserten, daß ihr ley
jeder Verpachtung von andern Pachtlustigen
einige hundert Gulden jährlich mehr geboten
wurden. Allein sie nahm-sie nie an, sondern
läßt nun schon einige zwanzig Jahre die ersten
Pachter für das erste Pachtgeld sitzen. — Ich
kann mich nicht entschließen, sagte die edle Da-
me — die Hofnung dieser guten Leute: der
Früchte ihrer Arbeit zu geniessen, zu vereiteln.
Ich will lieber glückliche Menschen, aus meinen
Güthern, als etliche hundert Gulden jährlicher
Einkünfte mehr haben.
Dieses an sich schon edle Verfahren wird
noch edler, wenn man bedenkt, daß diese Dame
von einer Nation ist, die es sich noch jetzt, über-
haupt genommen, zur Pflicht macht, die Klasse
von Menschen, die sich mit dem edelsten aller
Gewerbe, mit dem Ackerbau beschäftigt, noch
ärger als ihr Vieh zu behandeln. "
Verl- Litt- wochenbl. -6tes Stück.
k'ables A (Montes 6e 6el!ert. IraZuits
en Vers psr une kemme uveu§!e.
Breslau und Leipzig/ bey Gutsch.
 
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