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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Hrsg.]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 2.1882

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Unserer lieben Frauen Münster in Constanz (Mariae nascenti), [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8575#0011
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Unserer lieben

^Srauen Alünster in (Lonstanz.

i^^riLk nLscenli.j

(Fortsetzuug).

6. Das AU'mster im V- Dahrhundert.

m verbättgnißvollsten für Uttser Alttttster wurde dieses
sZalu bttiidert. Mobl liaben srüher (Lrdbeben imd Blaiiö
vieles am Bamverke verwüstet, jetzt aber verlor es
seine geistige bobe Bedeutiiilg als Aatbedralkirche des
iiralteii Bistbniiis Roiistanz. Aii dieser L>tätte bat sich
vom 6. — 0^?^- eiiie mehr als tauseiidjährige Ge-

schichte abgespielt. Ls batteii zwar die Kirstbischöse
seit der Aesorinatioii ibre hiesige j)salz mit eiiisr iieileii
Aesideiiz iii Ateersburg vertauscht gebabtz aber ilir
Oomkapitel war bier gebliebeii, mid diese Raiioniker
im Oereiiie mit deii Bischösen und INeilibischöseii be-
wiesen sich als ^-chützer imd Vesörderer küiistlerischeii
^chasseiis.

2lls iiiiii durch die Lirciiiiiscriptioiisbiille j?ius VII.
aiiiio 1826 die oberrheinische Rirchenprovinz errichtet
iiiid damit das Bistbiim Roiistanz aiisgehoben war, da war uiiserin Gottesbaus gleichsam
das cherz berausgettoiiliiieii: der hl. Lultz der hier seine j?racht entsaltet hatte, hörte aus,
das kanoiiische Lhorgebet verstiiiiiiiite, die Loiigregationssäle verödeten uiid die vielen
2lltärs barrten vergeblich aus die j)riester, die täglich das bl. Opser sonst bier seierten.
I?as Akünster war zur eiiifacheii j)sarrkirche geworden, imd ist anch seitdem von allen
Beiijeiiigeii, welche in den Besitz seines Bermögeiis getreten sind, von „rechtswegen" so
behandelt worden. Das Bermögeii des Bistbums ging z. Theil in den Besitz der Vjos-
domäiiö über und diese überiiahm in ^olge dessen die sog. „subsidiäre Baupflicht."

Bom Iahre 1778, mit welchem ^erdiiiand Bickel die Arbeiten des sranzösischen
Architekten «l'Ixmiitl*) vollendete, bis zum Iahre 1846 war am Außen- und Iilileilbau
keinerlei Beränderung mebr vorgettommeii worden.**) Bur der Zahn der Zeit nagte
unerbittlich an dem Alanerwerk und ostmals flelen lockere l5>teine aus die Borübergehendeii
berab. Oer badische 2Iltertbiiiiisverein machte damals die Behörden auf diese Ierstörung
des alten Ruilstdeiikmals aiismerksam; schon vorher hatte iiiiterm 5. Ianuar 1844 die

*) Manche schreiben Dixnard, soll aber heißen ä' Iximrä.

**) Anmerkung. Die Abbildungen aus jeuer Zeit zeigeu auf der mit einem eiseruen Geläuder versehenen plattsorm
dcs dreitheiligen Thurmunterbaucs mitten das wächterhäuscheu und zwei seitliche Auppelu. Das nördliche Seitenschisf war
verunstaltet durch ein portal im Barockstil, südlich stand ein halbverwittertes, kunstvoll gemeißeltes großes gothisches Portal,
am kaupteingang befaud sich ein vordach, welches den Einblick in die schöne vorhalle verdeckte. Bis zum Iahr «82-^ war
nördlich noch der sog. „Stauf" angebaut, iu welchem die weine des Domkapitels ausgeschenkt wordeu waren (brannte in der Nacht
des Novbr. ab). Er bildete mit dem v. Enzberg'schen lfofe und den noch erchaltenen Theilen das viereck des lireuzgangs,
iu desscn Illitte der sog. Gelberg und die St. Barbara-Napelle lagen.

Das alte Aonsranz.

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