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Münsterbau-Verein <Konstanz> [Hrsg.]
Das Alte Konstanz: Stadt u. Diöcese in Schrift u. Stift dargest. — 2.1882

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Heft 4
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Zur Geschichte von Konstanz in fränkischer Zeit, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.8575#0063
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Aun sind diss die bischoff uach kurzein siuu. Oes ersteu bischoff 2ilaxiuüuus, bischoff
Rudolo, bischoff Ursiuus, bischoff Gaudeucius, bischoff Ukauricius, bischoff Iohanues,
bischoff Vphardus, bischoff j)iktavius. Die maint inan zu j)sin gesessen.

So sind diss zu windisch gesessen: bischoff Soverius, bischoff Astropius, bischoff
Iohannes, bischoff Buso, bischoff Tluserdus, und was ain abtt zu sant Gallen und der
was jO jar herr.

Do sassent diss zu Arbon: bischoff lr>isodius, der was och ain abtt zu sant Gallen
und was jar herr, bischoff Iohannes, was och ain apt zu saut Galleu uud was 22
jar herr, bischoff Gangolffus, bischoff ^idelis.

Nun diss sind zu Lostentz gesessen: bischoff Theobaldus, bischoff Lgena rc."

Akan sieht aus der ^>telle, daß die treue Ueberlieferung von der verlegung des
Mindischer Bischossstuhls nach Aonstanz in diesein naiven Thronikbericht uiit der möglicher
lVeise ebeuso richtigen Griuneruug an eheinalige Bischosssitze in den Böinerstädten ^iboi
kelix und aü kines verwoben ist. Gine gleichfalls sehr alte Grinnerung an die srühere
Lseimath des Ronstanzer Bisthums ist bei dein Lhronisten Lchulthaiß in seinen Lollektaneen
zur Geschichte von Ronstanz und seiuer Roustauzer Bisthumschronik bei Besprechuna des
Linzugs B. L)einrichs v. chöwen zuin I. 1456 mitgetheilt uud im s. Iahrgaug uusrer
bsefte 2? bereits erörtert. Oer vollstäudigkeit halber soll die bezügliche ^telle in der
Bisthuuischronik des ^>chulthaiß hier ini Mortlaut uiitgetheilt werden:

„Sx giengen durch die Stat gen Stadelhofeu zu Aküntzis tor uss sür
schoren wxss uff den acker, als man gen Bernrain gat, und hielt meniklich da,
da stelt man alles gend volk zu der rechten hand. Die räth hielten in ainem
Ruppel bx ainander. Also rait er (der Bischos) mit siuen ritteru und knechten
von Gottlieben uss über die bsochstras herin. Lr dar(s) ouch sus nit
anderst inriten, deu über die Hochstras. And da er kam bis uff die-
selbe wxss, da stund er ab und ettlich herren und grauffen mit im, und ward
angelait von dem wxchbischos als ain bischoff und ward gesezt uff ain wexss
ross. Daruff rait er bis zu dem thor, da sass er ab."*)

Die Lsochstraße ist aber, wie wir in dem Aufsatz über deu röm. Urspruug und die
erste Anlage der Ltadt Ronstanz au vorhin gedachter iv-telle gesehen haben, der uralte
Aömerweg, der von vindouissa über G.-Minterthur und Psxn nach Ronstauz führte und
auf welchem folglich auch der letze Bischos von vindonissa bei der neuen Aesidenz anlangte.
Das wichtige Greigniß wurde durch die vom Throniften überlieferte öitte, derzusolge
auch die spätern Bischöfe aus diesem Mege einziehen mußten, in verdienter Lrinnerung
bewahrt. Gerade bei der den Linzug Lseinrichs v. chöwen erzählenden Ltelle der Ron-
stanzer Thronik (Akone's ch)uellensamml. I. ^>. 339) bemerkt der Lhrouist abermals:

„Das bistum ist geweseu zu j)siu, von j)stn gen Mindisch, das man
neuipt Rungsfeld bi Brugg, von Miudisch gen Arbon, von Arbon gen Tostentz
(Bl. U8, a. L.)

*) Nach Pr. Liselein (Gesch. v. lionst.) gehört hieher auch die nachstehende Stelle, welche sich auf den Einzug de^
gegen Nlangold v. Lrendis erwählten B. Nikolaus II. bezieht: „Als B. Nicolaus die possess u. bistumb Lostantz vol
innomen, rait er gen Ueberlingen. Als sollichs die von Lostantz vernarnent, rüstend sy zu iere schiff, fiirend im entgegen
u. fnrtend in mit großer Zucht gen Lrntzlingen uff sant viti u. Ulodesti ^lbend. Do ward er von gaistlichen u. weltlichen
in ainer loblichen xrocess in hohen ehren u. in aller gebürlichen reverentz als ein w arcr Bischoff empfangen n. angenommen,
fürtend in witer mit jubel u. fröden von Lrützlingen dnrch die Statt in "nnser frowen munster." Schulthaiß, Bisthums-
chronik Z. Ziff. 6^.

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