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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Lolling, Habbo G.: Symmachievertrag der Phoker und Böoter
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0035

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VERTRAG DER PHOKER UND BOEOTER '25
gehabt hätte, in weichen viele kleine zersplitterte Gemeinden
ein selbständiges politisches Leben glaubten führen zu können.
Der frische Geist, der kurze Zeit die böotische Politik durch-
weht hatte, kehrte mit der Neugründung der Stadt und Um-
formung des Bundes nicht wieder zurück. Es herrschte viel-
mehr, wenn wir dem hier nicht unverdächtigen Polybios
auch nicht bis aufs Wort glauben wollen, Üppigkeit, Feig-
heit und Wankelmuth in jedem Winkel des kleinen Kantons.
In allen Städten fanden sich Parteigänger für die Makedoner
und für die Aetoler und die zum Guten des allgemeinen
Wohls dienenden Bestrebungen des achäischen Bundes fanden
hier keinen guten Boden. Die Böoter schlossen sich zwar,
wir wissen nicht genau wann dem nordpeloponnesischen
Bunde an (-nor/icxgsvce cugg.xyixv Polyh.XXä), um sich gegen
die plötzlichen Überfälle des ätolischen Raubstaates zu schüt-
zen, handelten dann aber wieder auf eigene Faust, um sich
ohne die Bundeshülfe abzuwarten mit allen Contingenten
gegen die Aetoler zu schlagen. Sobald sie die unvermeidliche
Niederlage (hei Chäroneia um die Mitte des 3ten Jahrh.) er-
litten hatten, gaben sie sich den Aetolern vollständig in die
Hand und verzichteten auf eigene Politik. Als nun diese nach
einiger Zeit mit Demetrios, dem Vater des Philipp, Krieg
anßngen und Demetrios mit Heeresmacht inBöotien cinbrach,
wurden sie die unterwürfigen Sklaven der Makedoner (6-s-
Tx^xv c<px$ xÜTO'j; MxxsrioTw). Nur wenige gedachten
des alten Ruhmes und bildeten eine Gegenpartei gegen die
den Makedonern ergebenen Askondas und Neon; jene hatte
ihren Hauptsitz in der Stadt des Epameinondas. Die Bundes-
verhältnisse waren in einer solchen Verwirrung und Auf-
lösung, dass (etwa 228) die Rechtspflege seit ungefähr 25
Jahren gar nicht geübt war und einige von den Feldherren
des Bundes die öffentlichen Gelder verschleuderten, um sich
Anhänger zu gewinnen. Darum sagten die Megarer sich von
den Böotern los und schlossen sich dem achäischen Bunde
an, zu welchem sie schon früher gehört hatten. Ein panischer
Schrecken vor Philopömen scheuchte die BÖoter, die sich an
 
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