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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 3.1878

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Duhn, Friedrich von: Bericht über eine Reise in Achaia
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https://doi.org/10.11588/diglit.34745#0080

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REISEBERICHT AUS ACHAIA

Bergketten im Westen durch eine niedrige Einsattelung
getrennt ist;, in welcher die Kapelte des H. Andreas den Schei-
depunkt der Wege nach Guzumistra-Aegion, nach Kalavryta,
und nach H. Ylassis kennzeichnet. Ein Blick auf die äusserst
kleine culturfähige Thalfläche südwestlich von der Stadt lehrt,
weshalb sich ein bedeutenderer Ort hier nicht halten konnte;
nur die strategische Bedeutung motivirt seine Lage; dieselbe
stand wegen der namentlich nach Westen zu bedeutenden
Schwierigkeit des hier durch führenden Passes bei weitem
zurück hinter der südlichen, von Tritaia beherrschten Nezera.
Beim Dorfe Demestika, Leontion gegenüber 3/4 Stunden
südwestlich, sind mehrfach alte Gräber aufgedeckt ; auch er-
zälte man uns von einer dreizeiligen griechischen Inschrift,
die in der Nähe gefunden sei (unten am Rhevma in einem
Weinberg, wo TJx*XxLx xi-^x seien).
Tritaia. Sehr bedeutende Reste zeugen von der Bedeu-
tung, welche diese Passfestung im Alterthum gehabt haben
muss; die Stadt nahm den südöstlichen und südlichen Ab-
hang einer festen Höhe ein, und war umzogen von einer
starken , in bestimmten Abständen durch vorspringende grosse
viereckige Thürme geschützten Mauer; an der südlichen Ecke
war ein runder Thurm. Der innere Stadtraum liegt voller
Scherben und Baureste, auf dem Rücken des Stadtberges
sind noch Fundamente grösserer Gebäude, deutlich nament-
lich eine Tempelterrasse am Fusse der letzten Erhebung, auf
284° nach 0. situirt. Das merkwürdigste sind aber zweifel-
lose antike Gräber, die sich in grosser Zahl innerhalb des
ganzen Stadtraumes zerstreut linden, die meisten unten in
der Nähe der Mauer, aber auch einige hoch oben auf der
Akropolis. Diese Gräber liegen unmittelbar unter der Ober-
fläche, und sind mit Steinplatten gefüttert und bedeckt, ln
denselben fanden sich nach übereinstimmenden Aussagen
neben den Skeletten rohes Thongeschirr, antike Bronzemünzen,
und in einem vor kurzem geöffneten ein Ring mit einem ge-
schnittenen Stein. Leider gelang es uns nicht, irgend welche
der gefundenen Gegenstände selbst zu Gesicht zu bekommen.
 
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